Harzquerung

Zwei TGK-Läufer waren dabei – ein Bericht von Detlev Uhl.

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Einer läuferischen Herausforderung der Natur-verbundenen Art stellten sich Detlev Uhl bei der 32. Harzquerung. Ein Ultra-Lauf über 51 Kilometer einmal mitten durch den Harz. Und „mitten durch“ ist hierbei wörtlich zu nehmen. Startpunkt des Laufs war das aufgrund seiner vielen Fachwerkhäuser malerische Wernigerode. Hier befand sich auch das Organisationsbüro der sich als „unbürokratisch und familiär“ bezeichnenden Veranstaltung. Die Startnummern-Ausgabe fand in einer Turnhalle statt, der man ihre DDR-Vergangenheit ansah.

Die Startnummern selbst waren vermutlich liebevoll per Hand mit dem Bürolocher gelocht worden, ebenso 100 Prozent Handarbeit waren die Anhänger für den Gepäck-Transport zum Zielort (handgeschnitten, handbeschriftet mit Wollkordel). Zeitnahme mittels Chip, Marathon-Messe und die Nudelparty sucht man hier vergebens. Ebenso das „Halligalli“, das sonst bei Marathon-Starts in Form lauter Musik und Sprecher veranstaltet wird. Das ist nicht negativ zu verstehen. Nach dem Anspruch der Veranstalter eben „unbürokratisch und familiär“. Pannen gab es auch keine.

Es ging von Wernigerode im Norden des Harzes mitten hinein in den selbigen. Und das hieß zuerst einmal hinauf. Ungefähr 250 Höhenmeter nach oben innerhalb von zirka fünf Kilometern. Anschließend konnte man sich für die nächste Zeit von einer Zivilisation verabschieden. Es ging quer durch das Gelände, befestigte Wege wurden so weit als möglich gemieden. Das heißt, man bewegte sich auf Pfaden und Waldwegen, auf Schotter, Gras, Moos, Laub, Fichtennadeln, Tannenzapfen, Ästen, Steinen, Wurzeln …

Während des Laufs war es sonnig und anfangs recht kühl, später richtig warm. An den Vortagen hatte aber geregnet, dementsprechend war es teilweise rutschig und stellenweise schlammig. Wenn der Kurs nach unten ging, war es meist richtig steil, wenn’s nach oben ging, dann richtig. Es galt Flüsschen auf Holzbrücken zu überqueren und kleine Bäche auf einem Holzbrett oder mittels Sprung. Hatte man sich dann schließlich bis KM 37 durchgearbeitet und schon etliche Höhenmeter summiert, wartete die finale Bergwertung am Poppenberg.

Auf etwa 300 Metern ging es los, bei KM 40 war der höchste Punkt mit 600 Metern erreicht. Ein Ausscheidungsrennen (und teilweise -gehen), bei dem man Platzierungen gutmachen, aber auch verlieren konnte. Nach dem steilen Abstieg hatte man langsam wieder das Gefühl, in die Zivilisation zurückzukehren. Es ging immer noch recht profiliert durch Neustadt (KM 43) und Rüdgisdorf (KM 46), bis man schließlich auf den letzten Kilometern entlang blühender Rapsfelder Nordhausen sehen konnte. Das Ziel im Albert-Kuntz-Stadion befand sich gleich am Ortsrand.

Und das Ergebnis? Zwei Mal gestürzt (Detlev), zwei Mal den Knöchel unangenehm verdreht (Sebastian), ein Mal einen Zeitverlust von wenigen Minuten wegen Verlaufens (der Trupp um Detlev und Sebastian). Aber letztlich standen Sebastian (3:54:56) und Detlev (3:53:26) gesund als Sieger in ihren Altersklassen auf dem Podest. Auch in der Gesamt-Platzierung wurde die Top-Ten im 537 Starterinnen und Starter großen Feld erreicht: Sebastian auf Platz sieben (im Endspurt knapp unterlegen), Detlev auf Platz vier (es hätte ohne Verlaufen für Platz drei reichen können).

Hier noch einmal die Ergebnisse:

51 Kilometer, Senioren M30
1. Uhl, Detlef (TG Kitzingen) 3:53:26
2. Schölzke, Thomas (Laufteam Rügen) 4:02:29
3. Heise, Achim (Delligser SC) 4:12:13

Die gesamte Ergebnisliste ist hier zu finden:
http://www.harzquerung.de/Ergebnisse/Harz2011.htm

Und zur Website des Ausrichter geht es hier (unter anderem mit Bildern von der Strecke):
http://www.harzquerung.de/hauptseite.htm

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