Mainova Marathon Frankfurt 28. Oktober 2018
Punktlandung
Nach meinem Stapellauf beim iWelt-Marathon Würzburg im Mai habe ich mich dazu entscheiden, noch in diesem Jahr im Herbst einen 2. Marathon anzugehen (also zu laufen). Ich habe mich für Frankfurt entschieden, da Werner dort letztes Jahr aufgrund seiner Platzierung bei den Meisterschaften einen Freistart gewonnen hatte. Vom Laufteam war außerdem Sebastian Apfelbacher am Start.
Über den Sommer habe ich bei den einschlägigen Laufveranstaltungen (Krackenlauf 08.06., Panorama-Baumwipfel-Lauf 16.06., Krankenhauslauf 06.07., Schwanberglauf 13.07., Schlossberglauf Altenschönbach 21.07., Weinhalla-Lauf 05.08.) teilgenommen und war für meine Verhältnisse in sehr guter Verfassung. Deutliche Verbesserungen in den Zielzeiten und Durchschnittsgeschwindigkeiten (auch bei Höhenmetern) wurden erkennbar.
Ab Mitte August habe ich praktisch wöchentlich 40 – 50 km absolviert. Jedes Wochenende stand ein längerer Dauerlauf (20 – 25 km) auf dem Programm. Werktags unternahm ich Intervallläufe (abschnittsweise 4:30 min/km), Steigerungsläufe, „Bergläufe“ (zumindest ein paar ordentliche Steigungen) sowie Tempotraining in der geplanten Wettkampfgeschwindigkeit auf der Bahn im Sickergrundstadion. So konnte ich den Halbmarathon in Rannungen am 09.09. (Persönliche Bestzeit 1:47 h) sowie einen 20km-Trail im Bretagne-Urlaub am 23.09. (s. Extra-Bericht: Randos Hennebontaises) in meine Vorbereitung mit einbauen. Ausgerechnet in der letzten Woche bekam ich Rückenprobleme. Zwar konnte ich im Grunde beschwerdefrei Laufen aber nach längerem Sitzen oder Liegen hatte ich arge Schmerzen. Vor dem Wochenende besorgte ich mir dann in der Adler Apotheke in Marktbreit Wärmepflaster und die kompetente Mitarbeiterin von Biggi empfahl mir ThermaCare anstatt ABC-Pflaster. Da konnte ich quasi einen Gürtel mit Klettverschluss anlegen, in den am Rückenbereich die wärmenden Pads (reagieren mit der Luft) eingenäht sind. Den Gürtel habe ich am Wettkampftag morgens angelegt und der hielt den Rücken 8 Stunden lang warm und verrutschte auch durch den Lauf nicht. Gut!
Am Sonntag 28.10. fuhren wir in der Frühe um 05:00 Uhr morgens bei Beuschels ab. Wir wurden begleitet/gefahren von Anita (Ati) und Sarah (Werners Enkelin). Vor 8 Uhr kamen wir am Messegelände in Frankfurt an. Nach Besichtigung der Laufmesse, Erkundung des Geländes/Stationen, Abholung Startunterlagen und obligatorischen Klogängen suchten wir unseren Startblock auf. Wir hatten eine Zeit von 6 min/km eingeplant und sollten daher in der 2. Welle im 3. Block starten. Hier zeigte sich relativ schnell, dass es die meisten Teilnehmer nicht so genau nahmen, da wir bald von Pacemakern mit einer Ziel-Zeit von 5 Stunden oder sogar von 5,5 Stunden umringt waren. Ein Vorkommen in dem Getümmel war schwer möglich. Da der Wind im Startbereich sehr garstig pfiff, waren wir durch die Meute wenigstens einigermaßen geschützt. Der Startschuss für unseren Block fiel gegen 10:15 Uhr.
Den Pannen-Poncho als Wind- und Regenschutz behielt ich die ersten 2-3 Kilometer an. Es ging los mit einer ziemlich wilden Streckenführung durch die Stadt und das Bankenviertel. Wir rannten gefühlt dreimal auf die gleiche Kreuzung zu. Es ging dann raus Richtung Hoechst und auf der anderen Seite über eine Hauptverkehrsstraße zurück nach Mainhattan. Gemessen an Würzburg sind in Frankfurt deutlich mehr Anfeuerungen und Zuschauer vorhanden. Allerdings war es – wahrscheinlich wegen des kalten Wetters – laut Werner deutlich leerer als im Vorjahr. An der Streckenkennzeichnung und den Verpflegungsstationen (ab km 25 haben wir uns auch Cola gegönnt) gab es nichts auszusetzen.
Die ersten 5-km-Splits lagen wir perfekt in der Zeit, teilweise sogar mit einem kleinen Polster. In den letzten 10 – 15 km wurden wir einen Tick langsamer. Von der Kondition (Kreislauf, Lunge, Atmung) fühlte ich mich sehr gut. Ich geriet diesmal auch nicht an den kritischen Punkt der Stoffwechselumstellung. Allerdings machten mir die Temperaturen etwas zu schaffen. Mit kurzer Hose hatte ich das Gefühl, dass ich in jedem Oberschenkel eine halb geschlossene Faust sitzen habe. Wenn eine davon zumachen würde, wäre es wahrscheinlich vorbei mit dem Rennen. Glücklicherweise haben die Muskeln ohne Krampf durchgehalten, so dass wir den Lauf ins Ziel bringen konnten. Unser gemeinsamer Zieleinlauf mit 4:12:57 war dann eine Punktlandung, was den avisierten 6-Minuten-Schnitt angeht. Sebastian Apfelbacher war da schon über eine Stunde im Ziel (2:57:06).
Im Ziel mussten wir ohne Kuchen und Massage auskommen, aber Cola-Weizen und Brezn taten auch sehr gut. In gewohnter Manier konnte ich am Abend in der Marktstefter Häcker-Wirtschaft Wende dann alle Speicher wieder auffüllen und die Schmerzen mit Wein betäuben. Die Beine taten mir 1 – 3 Tage lang mächtig weh und Treppensteigen abwärts ging nur rück- oder seitwärts (Krabbengang). Blasen oder sonstige Blessuren oder Beschwerden lagen nicht vor. Am Mittwoch konnte ich bereits wieder 10 km locker laufen.
Meine Planung für 2019 sind wiederum 2 Marathons im Frühjahr bzw. Herbst, wahrscheinlich Würzburg und ggf. in Essen am Baldeney-See. Außerdem möchte ich die 4-Stunden-Marke knacken.