Würzburg Marathon 2016

Sieg in Würzburg

Bericht von Johannes Arens

Mission erfüllt: Sieg beim Würzburg-Marathon!

Eigentlich hatte ich nicht geplant, in diesem Frühjahr einen Marathon zu laufen, der Fokus lag auf den Unterdistanzen. Nun fiel aber ein Heimatbesuch mit dem diesmal ungewohnt späten Termin des Würzburg-Marathons zusammen, und so meldete ich mich recht kurzentschlossen noch an. Um die gerade anlaufende Vorbereitung auf den Herbstmarathon nicht zu stören, nahm ich mir vor, mich beim Tempo zurückzuhalten und mich auf die Platzierung zu konzentrieren. Durch die Abschaffung der Preisgelder und das Fehlen afrikanischer Konkurrenz schien ein Sieg auch mit einer Zeit um 2:40 möglich – wobei nach der Anmeldung zwei starker Frauen wahrscheinlich war, dass der Gesamtsieg umkämpfter sein würde als der Männersieg.

Angesichts des Termins hatte ich mich auf ein Hitzerennen eingestellt, was mir persönlich wenig ausgemacht hätte. Stattdessen waren die Temperaturen angenehm, dafür gab es aber starken Regen, was vor allem für die Zuschauer und die Stimmung auf der Strecke schade war. Da ich keine ambitionierten Zeitziele hatte, ging ich das Rennen wesentlich entspannter als sonst an. Trotzdem lief sich das Rennen eher flott an: 1km in 3:27, 10km in 35:47. Fühlt sich noch gut an! Die meiste Zeit lief ich mit zwei Halbmarathonläufern, die dann aber nach einer Weile abreißen ließen.

An den zwei Streckenabschnitten mit Wendepunkten konnte ich feststellen, dass ich einen soliden Vorsprung sowohl auf den nächsten Marathonläufer als auch auf die beiden Frauen hatte. Nach der ersten Hälfte in 1:16:20 war ich fast noch auf Bestzeiten-Kurs – allerdings wurden die Beine nun schon langsam müde, und, meinen Vorsätzen entsprechend, forcierte ich nicht, sondern konzentrierte mich darauf, den ersten Platz zu verteidigen. Meinen Vorsprung baute ich trotzdem weiter aus, und ließ mich dabei auch von den gelegentlichen heftigen Regenschauern nicht stören, zudem wurde ich an mehreren Stellen von zwei mir besonders wichtigen Zuschauern angefeuert: Lauf-und Schachfreund Thomas war wie schon letztes Jahr in Würzburg als Edelfan dabei und versorgte mich mit Informationen zum Abstand zur Konkurrenz, zudem konnte mich auch meine Freundin Lorna erstmals in Deutschland läuferisch in Aktion sehen.

Gegen Ende war ich erschöpfter, als ich es erwartet hätte angesichts des entschärften Tempos auf der zweiten Hälfte (nur knapp unter 4min/km), aber ich konnte es mir glücklicherweise leisten, meinen Sieg kontrolliert unter Dach und Fach zu bringen, ohne aus den letzten Reserven zu schöpfen. Der Zieleinlauf bei inzwischen wieder eingesetztem Regen war dann doch recht emotional für mich, immerhin war es mein erster Sieg im insgesamt achten Marathon. Und dann war es natürlich besonders schön, den Marathon in Würzburg zu gewinnen, wo ich geboren bin, wo ich Abitur gemacht habe und wo ich 2008 meinen ersten Marathon gelaufen bin.

Nach diesem nicht ganz am Maximum gelaufenen Rennen stand eine 2:38:46 zu Buche – ordentlich, aber trotzdem mein „langsamster“ Marathon seit 2012! Nur eine Minute nach mir kam Valeria Straneo, Vizeweltmeisterin 2013, ins Ziel – Glückwunsch zur Olympianorm!

Im Ziel durfte ich auch gleich ein paar Interviews geben, wo ich gerne ausführlich Auskunft gab – bis ich von Lorna darauf aufmerksam gemacht wurde, dass ich zu zittern begonnen hatte und dass meine Lippen blau anliefen. Man sollte wohl doch nicht allzu lange durchnässt in Laufkleidung im Regen herumstehen... Leider war die Dusche im Duschzelt heute nur kalt zu haben! -was angesichts der Umstände eine gewisse Herausforderung an die Willenskraft darstellte. Aber, wie Freund Thomas bei solchen Gelegenheiten gerne betont: „Das gibt alles Härte!“ Insgesamt also ein nach Wunsch verlaufenes Rennen, und mit dem Sieg beim Würzburg-Marathon habe ich auch eines meiner läuferischen Lebensziele abgehakt. So kann es weitergehen!


Die Kitzinger Ergebnisse:

Marathon:
Johannes Arens: 2:38:46, 1. Platz
Sebastian Apfelbacher: 2:59:42, 15. Platz (unterwegs als Zugläufer 3:00 Marathon)

Halbmarathon:
Daniela Auer: 1:48:17

10km:
Claudia Kaminski: 1:07:37 Andrea Klinger: 1:01:32 Anette Fröhlich: 1:03:46 Gerhard Gaßner: 0:46:19

 

Sebastian als Zugläufer 3h