Werner Beuschel ist Deutscher Marathon-Meister -14.10.2012-

Ein Bericht von Werner Beuschel

Am Samstag war es soweit. Nach einer für mich doch etwas längeren Vorbereitung ging es ab nach München. Ich hatte mich in den letzten sechs Wochen mit vier langen Läufen (30, 28, 26 und 24 km), mit wöchentlichen Bahntraining im Marathonrenntempo (3:20 - 3:25 Std.), zwei Wettkämpfen im Halbmarathon (Lauda in 1:44 und Geiselhöring in 1:37 Std.)  und fast täglichen Läufen in unterschiedlichen Längen und Tempo gezielt auf die Deutsche Meisterschaft vorbereitet.

In München bezogen wir für drei Tage Quartier im Ibis Hotel, City Nord, unweit vom Englischen Garten. Das Olympiagelände war etwa drei Kilometer entfernt. Dort holte ich mir meine Startunterlagen ab, besuchte die Messe und nahm an der Nudelparty teil. Danach stand noch ein gemütlicher Lauf von 45 Minuten auf dem Programm.

Der Sonntag begann um fünf Uhr mit einem kleinen Frühaufsteherfrühstück im Hotel. Nach den letzten Startvorbereitungen begab ich mich frühzeitig zu Fuß zum Olympiagelände. Anita hielt es zwischenzeitlich auch nicht mehr im Hotel aus und sie war mir mit dem Fahrrad zum Start gefolgt. Die Zeit bis zum Start war schnell vergangen und ich mußte ja entgegen meinen Gewohnheiten früher in den Startblock, denn Meisterschaften werden bekanntlich nicht nach Nettozeit entschieden.

Pünktlich um 10:00 Uhr erfolgte mit Böllerschüssen der Startschuß und ich war bereits nach 15 Sekunden über der Startlinie,  hatte also nur wenig Zeit verloren. Wie so oft bei den großen Veranstaltungen wird man von den Massen mitgezogen und läuft automatisch zu schnell. Bei km 5 zeigte meine Uhr 23:25 Minuten und ich wollte etwas Tempo herausnehmen, was mir aber bei 46:56 Minuten für 10 km noch nicht gelang. Danach lief ich ziemlich konstant jeweils um die 24:00 Minuten für 5 km.

Bei Halbmarathon in 1:39:35 Std. fühlte ich mich noch recht gut, wollte aber auch nicht jedes Risiko eingehen. Ab km 30 bekam ich dann doch kleinere Probleme, konnte aber die 5 Minuten für den km gut halten. Sicherheitshalber rückte ich von einer Endzeit nahe von 3:20 Std.ab und lief das Rennen sicher nach Hause. Da ich wußte, daß in den vergangenen Jahren die M 65 in einer Zeit von 3:27 - 3:30 Std. gewonnen wurde, wollte ich auf jeden Fall unter 3:25 Std. ins Ziel kommen, was mir auch mit einer Bruttozeit von 3:23:51 Stunden gelungen ist.
Nach einem stimmungsvollen Stadioneinlauf  und der obligatorischen 3/4 Runde erreichte ich noch mit einem Lächeln im Gesicht zufrieden das Ziel. Anita hatte bereits meinen Kleiderbeutel abgeholt, alle Absperrungen überwunden und erwartete mich im Zielbereich. Ich war vermutlich der einzige, der sich Dank Anita, im Zielbereich umziehen und dann mehrere Weizen genießen konnte. Auf dem Weg zum Duschen in der Olympiaschwimmhalle kam ich am Aushang der Ergebnislisten vorbei.
Mit großer Freude konnte ich der vorläufigen Liste entnehmen, daß ich die Seniorenwertung M 65 doch mit recht deutlichen Vorsprung (ca. 7 Minuten) gewonnen hatte.
Das Duschen mußte nun etwas  schneller gehen, die Massage ausfallen, denn für 15:45 Uhr war die Siegerehrung der Deutschen Meisterschaft angesetzt. Sicherheitshalber fragte ich bei Willi Wahl nach, ob es Änderungen der vorläufigen Ergebnisliste gab und als er mir zum Titel gratulierte war die Freude riesengroß. Alle Zweifel und alle Mühen der Vorbereitung waren vergessen. Der DLV hatte eine schöne Siegerehrung mit Kaffee und Kuchen sowie Freibier organisiert. Die Ehrung wurde von Willi Wahl und einem Vertreter vom DLV vorgenommen.

Die nächsten zwei Tage verbrachten wir noch in München. Nach dem Aufstehen, nicht so früh, liefen wir zusammen im Englischen Garten und danach wurde das Frühstücksbuffet geplündert. Mit unseren Fahrrädern unternahmen wir Touren im Englischen Garten, zum Isarradweg, nach Schloß Nympfenburg und zu den Sehenswürdigkeiten von München. Natürlich gehörte auch ein Besuch des Hofbräuhauses, des Donisel und des Viktualienmarktes dazu. Am Dienstag kehrten wir dann gg. Abend wohlbehalten nach Marktsteft zurück.
 

Siehe auch Bericht Der Kitzinger--->