Weinhallalauf Sulzfeld -07.08.2011-

Sandra Scheder (ex. Bayer) und Sebastian Apfelbacher gewinnen den Weinhallalauf TGK-Laufteam gewinnt Weinprobe.... Jetzt mit Video...

 Bericht Die Kitzinger

Ohne Stress durch die Weinberge laufen

07.08.2011 Ort: Sulzfeld Von: Gerd Ludwig  Die Kitzinger

Laufsport Den Sulzfelder Weinhallalauf findet er einmalig: Bernhard Wilhelm, läuferischer Spätberufener, startete heuer bei zwei Vorläufen und nahm an der fünften Auflage dieses kleinen, aber feinen Wettstreits durch die Weinberge teil.

Bernhard Wilhelm, spätberufener Läufer, schätzt das Flair des Sulzfelder Weinhallalaufes. Zufrieden zeigt er sich vor der Silhouette des Sulzfelder Rathauses. Foto: Gerd Ludwig

"Dieser Wettbewerb ist immer wieder interessant", umschreibt der Kitzinger Turngemeindler Bernhard Wilhelm den Sulzfelder Weinhallalauf. Schon zum dritten Male nahm er gestern dort teil. Besonders angetan haben es ihm die Vorläufe. Unterwegs könne man Wein trinken und sehr locker laufen, beschreibt er die sieben Kilometer lange Strecke durch die Sulzfelder Weinberge. Ohne Stress sei er letzten Dienstag und Sonntag die Strecke zwei Mal angegangen. "Da wird einfach locker gelaufen", freute er sich über die Atmosphäre. Gestern, als es aber ernst wurde, tauschte er den Wein gegen Wasser.
Bereits seit vier Jahren gibt es den Sulzfelder Lauf, dessen 5. Auflage gestern am Weinfest der malerischen Gemeinde über die Bühne ging. Genauso lange hat sich der 62-jährige Kitzinger dem Laufsport verschrieben, ein Spätberufener. Von 18 bis 58 Jahren sei er nur im Auto gesessen. Erst über den Lauf 10 sei er zu diesem Sport gekommen. An dem Breitensport-Event, der unter der Führung des Bayerischen Rundfunks und der TU München landesweit stattfindet, nahm die TG Kitzingen seit der ersten Auflage teil. Und gerade die Premiere brachte ihn zum Laufsport. Der Lauf 10 beinhalte ein wochenlanges Aufbauprogramm, um am Ende zehn Kilometer am Stück absolvieren zu können.
"Wenn man den Sicherheitsgurt nicht mehr erwischt, wird es Zeit zum Laufen", sagt Bernhard Wilhelm, der nach jahrelanger schwerer Krankheit dieser Sportart einen großen Anteil an seiner Genesung zuspricht.
Er habe schon am Großlangheimer Krackenlauf, Schwanberglauf, Wiesentheider Kirchweihlauf und einigen Wettbewerben außerhalb des Landkreises teilgenommen. "Einmalig ist aber der Sulzfelder Weinhallalauf, es ist einfach eine schöne Gegend", betont der 62-Jährige. Diese zog auch den 2. Vorsitzenden des Sulzfelder Vereins Weinhallalauf e.V., Michael Weydt, in seinen Bann. "Einfach die Heimat genießen", beschreibt er das besondere Flair dieser Veranstaltung. Vor zwei Jahren habe man den Verein gegründet, um die Tradition dieser Veranstaltung zu erhalten. Weydt begann vor rund 35 Jahren mit dem Laufen und beschrieb sich damals als ambitionierten Halbprofi.

 Apfelbacher siegt

"Aus innerer Dankbarkeit engagiere ich mich in Sulzfeld und möchte der Heimat nun etwas zurückgeben", sagt er, der einst von Fröhstockheim nach Sulzfeld umgezogen ist. Weydt geleitete gestern als "Follow-me"-Fahrer per Rad die 114 Sportler, jung und alt, bei leicht schwüler, aber angenehmer Witterung, durch die schöne Landschaft. Bei den Herren siegte der Dettelbacher Sebastian Apfelbacher im Trikot der TG Kitzingen (25:54 Minuten), Zehnter des Würzburg Marathons, bei den Damen Mannschaftskollegin Sandra Scheder (30:37).
Bernhard Wilhelm, mit der Startnummer 100, schätzt indessen seine gelaufene Zeit zwischen 36 und 37 Minuten ein, will es dann doch genau wissen. Er geht kurz zu den Ergebnislisten. Strahlend kommt er zurück: Nur 34:59 Minuten habe er für die Strecke benötigt, obwohl sein ideales Laufwetter sieben Grad Celsius und bewölkter Himmel sei. "Heute habe ich mich sehr schwer getan und wenn dann die Jungen vorbeizischen...", sagt er. Besonders die drei Steigungen seien einmalig bei diesem Lauf. Wer gedacht habe, dass nach dem Hohlweg die beiden nächsten "Berge" einfacher seien, habe sich getäuscht.
"Besonders als Älterer müsse man sich seine Kräfte sehr gut einteilen": Er hat den Tipp für alle parat, es einfach langsamer angehen zu lassen.
Dass er in seiner Altersklasse M60 mit Werner Beuschel, Manfred Dormann und Wolfgang Sandreuter sehr starke Läufer hatte, machte ihm nichts aus. "Das sind halt die langjährigen Cracks", ist ihm seine Platzierung (6.) egal. Viel wichtiger sei ihm dieser Sport, damit er sein Gewicht halte und er länger jung bleibe: "Ich möchte 20 Jahre lang 60 Jahre alt bleiben", sagt Wilhelm. Er lobt besonders die Organisatoren Frank Borchard sowie dessen Frau Claudia ("die mit den braunen Augen") und freut sich schon auf den nächsten Sulzfelder Weinhallalauf. "Da nehme ich sicher wieder teil, wenn ich noch lebe."

Bericht von Gerhard