Von Bologna nach Florenz (29. April – 5. Mai 2025) - von Conny Röder -

Wanderung auf dem "Via degli Dei" .................

Ich habe die Laufschuhe gegen Wanderschuhe getauscht und mich auf ein besonderes Abenteuer begeben: In sieben Etappen ging es zu Fuß von Bologna nach Florenz – über den historischen Via degli Dei, den "Weg der Götter". Eine Strecke von etwa 140 Kilometern mit insgesamt 4.080 Höhenmetern im Auf- und Abstieg – und das mit 9 bis 10 kg Gepäck im Rucksack.

Ein Weg voller Geschichte, Natur und Begegnungen

Die Anreise nach Bologna erfolgte tags zuvor mit dem Zug. Die Tour begann am 29. April bei bestem Frühlingswetter. Die erste Etappe führte aus dem Stadtzentrum Bolognas hinaus – ein sportliches Highlight war der 3,8 km lange, stetig bergauf führende Arkadengang zur Basilika Santuario della Madonna di San Luca, der als längster überdachter Arkadengang der Welt gilt. Ein eindrucksvoller Auftakt, der Geschichte und Bewegung vereinte.

In den folgenden Tagen ging es über Bergpfade, durch Wälder und kleine Ortschaften – stets begleitet von der abwechslungsreichen Landschaft des Apennins. Besonders herausfordernd war der Aufstieg zum Monte Adone mit rund 1.000 Höhenmetern.

Von der Emilia-Romagna in die Toskana

Ein symbolischer Moment der Tour war der Grenzübertritt zwischen der Emilia-Romagna und der Toskana – eine landschaftlich reizvolle Passage, bei der sich die Stimmung der Umgebung spürbar veränderte: dichter Wald wich offenen Hängen mit Olivenbäumen und weiten Ausblicken.

Unerwartete Umwege, starke Eindrücke

Am sechsten Tag stellte uns Wanderer ein unerwartetes Hindernis auf die Probe: Bei Tagliaferro war eine Fußgängerbrücke über den Fluss Carza eingestürzt. Eine spontane Umleitung war nötig – ein zusätzlicher Kraftakt, der uns jedoch einmal mehr zeigte, dass solche Herausforderungen Teil des Weges sind.

Finale in Florenz – durch Regen und toskanische Hügellandschaft

Die siebte Etappe begann bei Regen – und wurde dennoch zu einem stimmungsvollen Abschluss der Tour. Durch eine typisch toskanische Landschaft – durch Wälder, vorbei an Olivenplantagen und hinab ins Tal – führte der Weg über Fiesole mit seinem grandiosen Blick auf Florenz. Von dort ging es bergab in die Stadt – ein letzter Abschnitt, der Natur, Kultur und den sportlichen Willen zum Ankommen auf eindrucksvolle Weise verband.

Fazit

Diese Fernwanderung war nicht nur eine körperliche Herausforderung, sondern auch eine intensive Erfahrung voller Natur, Begegnungen und Entdeckungen. Der Via degli Dei verbindet landschaftliche Schönheit mit geschichtsträchtigen Wegen – und zeigt, wie bereichernd es sein kann, bewusst und längere Zeit zu Fuß unterwegs zu sein.