Vienna City (Halb-)Marathon - 21.04.2024- von Christian Scheid

Wien ist immer eine Reise wert – die österreichische Hauptstadt gehört zu den beliebtesten Zielen für einen Städtetrip. Das trifft natürlich auch auf uns Läufer zu. Da ich zufälligerweise am Marathon-Wochenende in Wien zu tun hatte, entschloss ich mich, den „Vienna City Marathon“ am Sonntag „mitzunehmen“ – allerdings auf der Halbmarathon-Distanz.

Während es laut Wettervorhersage zunächst nach Regen, Wind und maximal 5 Grad – und damit sehr widrigen Bedingungen – ausgesehen hatte, erwartete die Läufer am Sonntag beim Start um 9 Uhr stattdessen strahlender Sonnenschein und beinahe Windstille. Lediglich die Temperaturen pendelten sich bei den vorhergesagten 5 Grad ein, was aber nicht schlimm war, denn dank der Sonne fühlte es sich wärmer an. So konnte ich in meinem Lieblingswettkampf-Outfit „kurz/kurz“ laufen – und auch die Handschuhe nach zwei Kilometern ablegen.

Wer einmal in Wien antreten möchte, sollte sich frühzeitig am Start einfinden! An dem Lauf (Marathon, Halbmarathon, Staffeln) nehmen einige Zehntausend Athleten teil. Es wird also richtig eng, nicht nur am Start, sondern auch auf der Strecke. Der Start erfolgt in mehreren Wellen. Ich war zwar in Block 1 und damit direkt hinter der Elite eingeordnet, reihte mich aber erst kurz vor 9 Uhr – und damit viel zu spät – im Feld ein. Mit der Folge, dass ich nicht mehr weit genug nach vorne gekommen bin.

Nachdem ich ab dem Startschuss allein eineinhalb Minuten bis zum Überqueren der Startlinie brauchte, habe ich die ersten drei Kilometer nur mit Überholen im Zickzackkurs verbracht. Überraschenderweise konnte ich mich aber dennoch von Anfang bei meiner geplanten Pace von 4:15-4:20 min/km einpendeln. Ab km 5 fing es an, sich richtig gut anzufühlen – es „rollte“, und die Kilometer „verflogen“ nur so. Selbst beim ganz leichten „Anstieg“ ab km 9 (der sich über circa 50 Höhenmeter bis km 19 hinzieht) blieb mein Tempo weiterhin konstant in der Range.

Erstaunlicherweise konnte ich die Pace bis ins Ziel halten, womit ich am Ende eine „Chip-Zeit“ von 1:31:15 Stunden stehen hatte – meine zweitbeste Leistung in dieser Disziplin und nur gut 2 Minuten über meiner persönlichen Bestzeit (1:29:05, Bad Staffelstein, 2019). Zugleich bedeutet diese Zeit Platz 453 bei den Männern (von 7.386) und Platz 32 in der Altersklasse M50 (von 689).

Trotz der recht anspruchsvollen Strecke, die meiner Meinung nur sehr eingeschränkt „bestzeitfähig“ ist, konnte ich somit auch meine vorgenommene Endzeit von 1:32-1:33 leicht unterbieten. Insgesamt entspricht die Leistung ziemlich exakt meinem Trainingsstand (nachdem ich eigentlich auf „sub 1:30“ trainiert hatte, musste ich wegen verschiedener Probleme das Training im Februar für 10 Tage aussetzen und kämpfte anschließend wochenlang mit einem Formtief).

Die Organisation des Vienna City Marathon ist phänomenal, doch das hat natürlich seinen Preis. Allein der Halbmarathon schlägt mit 110 Euro zu Buche. Dafür ist für alles gesorgt: kostenloser ÖPNV, Kleidertransport vom Start zum Ziel in der Stadt, Verpflegung auf der Strecke und im Ziel, Medaille, ausreichend Toiletten und, und, und … Die Atmosphäre ist toll, fast überall an der Strecke stehen Zuschauer und feuern an. Somit kann ich nur jedem Laufaktiven empfehlen, den Wien-Marathon auf seine persönliche Lauf-To-Do-Liste zu setzen!

Zur Homepage des Vienna City Marathon: https://www.vienna-marathon.com/

Zu den Ergebnissen: https://vienna.r.mikatiming.de/2024/