Rats Runners Cup in Augsburg -26.06.2016-

Rats Runners Cup in Augsburg

Der 3. Lauf des Rats Runners Cup fand in Augsburg statt und den wollte ich mir nach der spaßigen Matschschlacht in Walldorf nicht entgehen lassen. Mit Glück bekam ich noch einen Startplatz obwohl der Lauf offiziell schon ausgebucht war. Und so standen mein Superman-Ehemann Frank und ich wieder gemeinsam am Start in der ersten Startgruppe für die 10 km Distanz.

Diesmal stehe auch ich fast in der ersten Startreihe weil etwa 100 m nach der Startlinie schon das erste Hindernis wartet an dem sich gleich der erste Stau bilden wird. Als der Startschuss fällt gebe ich alles um möglichst weit vorne in der Schlange zu stehen. Ein Container gefüllt mit Sand und Wasser steht da. Eigentlich soll man sich darüber hinweg hangeln aber fast alle stapfen gleich durch den Sand ans andere Ende des Containers. Nach dem Hindernis ist genug Platz zum laufen. Und das dürfen wir dann auch erst einmal. Es geht kreuz und quer über eine Wiese bevor ich mit der gut gelaunten Schlumpftruppe (Läufer als Schlümpfe verkleidet) auf die Enduro-Strecke komme wo ein Feuerwerk an Hindernissen auf uns wartet. Die erste wirkliche Aufgabe ist eine handvoll Kabelrollen in den verschiedensten Größen über die man klettern soll. Die Letzte fast so hoch wie ich. Der erste Versuch hinaufzukommen schlägt fehl. Und da bildet sich auch schon eine kleine Schlange hinter mir. Vielleicht mein Glück. Denn jemand bietet mir seine Hände als Räuberleiter an und ich nehme dankend an. Es folgt das Übliche. Wasser, Tunnel durch die man krabbeln muss, hoch und runter über die Hügel der Motorradstrecke, eine kleine Wand ... 

Aber die nächste echte Herausforderung ist eine Holzrampe die bewässert wird damit sie auch schön rutschig ist. Mit Anlauf versuche ich hinauf zu kommen, finde oben aber keinen Halt und rutsche wieder hinunter. Versuch Nummer 2 endet ähnlich nur lande ich diesmal mit meinem Hintern im Matsch vor der Rampe. Dann nehme ich doch die Hand die mir von oben gereicht wird an, und komme so mit hängen und würgen über die Rampe. Weiter geht`s. Bei diesem Lauf wollte ich mal versuchen wirklich auf Tempo zu laufen nachdem beim letzten Rats Runners Cup ein Platz auf dem Treppchen nur Sekunden entfernt war. Anschließend geht es etwa 100 m durch einen Bach. Kaltes Wasser, matschiger Boden mit Ästen in denen man immer wieder hängen bleibt und so ins Wasser stolpert. Danach dürfen wir wieder etwas laufen bis wir an das nette Kriechhindernis kommen. Die Erde ist hier kohlrabenschwarz und gut gewässert damit es auch wirklich dreckig wird. Die Decke ist sehr niedrig und man muss auf dem Bauch durchrobben. Wieder draußen checke ich kurz ob meine Startnummer mit Chip noch da ist. Sie ist es, aber komplett schwarz. Keine Nummer mehr zu erkennen. Egal. Beim nächsten Wasser das zu durchqueren ist wird sie wieder sauber, wie man selbst auch. So war meine Hoffnung. Leider gab es ab hier kein nennenswertes Wasser mehr das durchquert werden musste. Nach einer kurzen Laufstrecke geht es einen Matschhügel hinauf, nochmal kreuz und quer über den Enduroplatz und dann kommt man nach 5 km zurück an den Start wo die Getränkestation schon wartet. Die letzten 5 km sind hauptsächlich Laufstrecke. Nur ein kurzer Abstecher auf ein Betriebsgelände wo wir einen Hackschnitzelberg erklimmen müssen und auf der anderen Seite wieder herunter. Ebenso kräftezehrend ist das kleine Wäldchen mit äußerst verschlungenen Trailpfaden. Hier heizen sonst wohl die Fahrer mit ihren Motocross Maschinen herum. Heute aber sind hier etwa 500 Läufer unterwegs. Endlich wieder heraus folgt der letzte Kilometer. Man muss noch über diverse Steinbrocken klettern. Dort wartet auch schon Frank mit dem Foto auf mich. Superman ist, wie bei den letzten beiden Läufen auch, mal wieder ins Ziel geflogen. Diesmal in nur 49 Minuten und 51 Sekunden. Damit hat er seine Traumzeit von unter 50 Minuten für diese relativ flache Strecke erreicht. Jetzt will er mich noch möglichst schnell ins Ziel treiben. Frank läuft vor, macht Fotos, feuert mich an und warnt hinter mir sind jede Menge Damen. Ich bin ziemlich am Ende und nicht mehr wirklich empfänglich für Aufforderungen schneller zu machen. Ich kämpfe mich den langen Weg, über den unebenen Grasweg bis ich vor dem letzten Hügel stehe. Oben wartet das Ziel ... ein letztes Hindernis steht zwischen mir und dem Ziel: ein kleiner Container mit Matsch gefolgt von einem mit Wasser und gleich dahinter steht die Zeitnahme.

Endlich habe ich es ins Ziel geschafft. Frank sagt mir gleich: „Du bist jetzt schon nur auf Platz 10.“ Er wundert sich zwar darüber aber der Monitor zeigt es so an.

Nach einer kurzen Erholungsphase geht es zu den Freiluftduschen. Der angetrocknete Matsch muss wieder ab. Es gibt 8 Duschen. Die hintere Hälfte davon tropft nur noch. Irgendwie schaffe ich es mit der tropfenden Variante einigermaßen sauber zu werden, denn trotz Deutschlandspiel am Abend möchte Frank nicht auf seinen dritten Pokal für den ersten Platz bei den Silverboys verzichten. Also schlendern wir erneut am Monitor vorbei der die Ergebnisse anzeigt. Dort stellen wir fest das ich bei den Woman gelistet bin und nicht, meinem Alter entsprechend, bei den Woman II. Frank sagt „Ron Ratte“ Bescheid und schwups lande ich mit meiner Zeit von 1:16:34 Stunden auf Platz 2 der Woman II. So hat sich der ganze Kampf doch noch gelohnt und ich bekomme den ersten Pokal in meiner Laufkarriere. Und auch noch ein ausgesprochen originelles Exemplar.

 

Mehr Fotos unter: www.fourrunners.de

Bericht: Martina Schwehla