Randos Hennebontaises 23. September 2018
Non, je ne regrette rien
Mit etwas Verspätung möchte ich nun doch kurz berichten von einem kleinen Trail, den ich während meines Urlaubes in der Bretagne absolviert habe. Wir fahren mittlerweile regelmäßig in das Département Morbihan im Süden der Bretagne in ein chambre d’hôtes (Bed and Breakfast) unseres Vertrauens. Der Betreiber der Frühstückspension (Patrice) ist selbst ein begeisterter Läufer (er macht viele 110km-Trails in Frankreich inklusive 10.000 Höhenmeter), so dass ich schon viele Strand- und Dünenläufe mit ihm absolviert habe. Diesmal hat er vorgeschlagen, dass wir an einem offiziellen Lauf teilnehmen könnten.
Die Anmeldung aus Deutschland verlief erstaunlich problemlos über ein Portal in Frankreich. Dort musste ich auch ein aktuelles medizinisches Attest hinterlegen, dass gesundheitlich nichts gegen meine Beteiligung an Laufveranstaltungen spricht. Wir entschieden uns für einen 20km-Trail in und um die Stadt Hennebont (bei Lorient). Die Einnahmen kommen gemeinnützigen Organisationen zu gute, die sich im sozialen Bereich für behinderte Menschen engagieren. Der Kostenbeitrag von 7 € (per Kreditkarte im Vorfeld überwiesen) war wirklich sehr günstig.
In der Bretagne trainierte ich wiederum am Strand bzw. entlang des Zöllnerpfades an der Atlantikküste, manchmal auch gemeinsam mit Patrice. Bisher hatte ich ja nur Erfahrung mit Straßenläufen. Der Panorama-Baumwipfel-Lauf dieses Jahr war so mit das abwechslungsreichste Terrain für mich. Am Wettkampftag selber herrschte schlechtes Wetter mit Wind und Regen.
In einer kleinen Gruppe sind wir dann einigermaßen durchgekommen. Für mich war ein Trail über Stock und Stein, über Felder und Berge, durch Hohlwege und entlang von Trampelpfaden doch eine neue Herausforderung. Zudem kannte ich die Strecke ja überhaupt nicht, also nicht mal ansatzweise das Höhenprofil o.ä. Der Parcours war jedoch ausnahmslos bestens gekennzeichnet: Flatterband, Beschilderungen und Streckenposten wiesen den Weg.
Die Veranstalter hatten verschiedene Läufe, Wanderungen und Radrennen so angeordnet, dass man als Trail-Läufer z. B. immer wieder die Wandergruppen überholen musste in verschiedenen Schleifen. Das war einerseits nervig in engen Hohlwegen, aber andererseits war immer etwas los auf der Strecke. Viele Zuschauer waren bei dem Wetter nicht an der Strecke, aber man wurde immer wieder mal angefeuert von Bauern und Anwohnern.
Ich schaffte die 20 km gerade so unter 2 Stunden. Ein belegte Baguette und Perrier im Zielbereich sorgten für die erste Erholung. Im späteren Tageslauf sind wir mit anderen Gästen und Freunden von Patrice und Sylvie zum Essen ausgegangen. Ich denke, dass wir nächstes Mal wieder einen Lauf integrieren werden.
„Randos Hennebontaises“ heißt übrigens so viel wie „Wandern auf Hennebont-Art“ und nein, ich habe es nicht bereut.