1. Tag Düne, Strand und Meer auf Norderney
Los ging die erste Inseltour am Samstag auf Norderney. Bereits um 7:00 Uhr wurden wir mit dem Bus abgeholt, der uns zur Fähre in Norden Norddeich brachte.
Mit einer Sonderfähre setzten wir zur Insel über. Bereits hier wurden erste Fachgespräche mit Läuferkollegen geführt. Aus allen Teilen der Republik setzt sich das Teilnehmerfeld zusammen. Auch einige ausländische Läufer, sogar ein ehemaliger Olympionike aus der Schweiz ist bei der Tour mit dabei.
Um 13.00 Uhr fiel dann der Startschuss für 13,2 km. 549 Läufer und 51 Walker machten sich auf den Weg. Es war kein Flachkurs, wie man an der Nordsee annehmen könnte. Die ersten 5 km der Strecke führten uns auf der Deichkrone entlang, wo wir herrliche Blicke auf das Wattenmeer genießen durften. Dann aber war Schluss mit lustig. Ab hier ging es ins Inselinnere, auf sandigen Dünenwegen ging es permanent wellig dahin. Nach km 10 führte die Strecke an der Seeseite entlang und eine frische Meeresbrise, begleitet von Möwenkreischen, wehte uns um die Nase. Die letzten Kilometer vergingen, auch dank der guten Stimmung an der Strecke, wie im Flug.
Ziel war das Zentrum des Heilbades am altehrwürdigen Conversationshaus. Im größten Thalassozentrum Deutschlands, dem Badehaus, war dann Erholung angesagt.
Aufgrund der Gezeiten, verbrachten wir den ganzen Tag aus der Insel, ehe wir mit Fähre und Bus zurück zur Unterkunft in Bensersiel zurückkehrten.
2. Tag Dornröschenlauf auf Baltrum
Nach einer kurzen Nacht klingelte um 4:30 Uhr der Wecker, denn bereits um 6:00 Uhr wurden wir mit dem Bus abgeholt. Unsere Zimmerwirtin war so nett und servierte uns trotz der frühen Stunde ein Frühstück.
Angekommen auf Baltrum wurde für uns Läufer in der kleinen Inselkirche eine Andacht von unserem Tourpfarrer abgehalten. Der Lauf wird unter anderem von der evangelischen Landeskirche von Niedersachsen begleitet unter dem Motto "mach nicht halt, lauf gegen Gewalt".
Auch auf Baltrum wurde, wie bei jeder Etappe, der Gassenhauer "An der Nordseeküste" von Klaus und Klaus gemeinsam angestimmt. Start und Ziel der Strecke erfolgte vor dem Rathaus am Dorfplatz auf der kleinsten der sieben ostfriesischen Inseln. Es wurden zwei Runden a. 5,3 km gelaufen. Auch hier ist die Laufstrecke zum Teil gepflastert und zum Teil unbefestigt. Leichter Nieselregen während des Laufes sorgte für eine Erfrischung, andererseits galt es, auf dem Klinkerbelag wachsam zu sein, denn Flugsand und nasses Pflaster können sehr rutschig werden. Im 2. Teil der Strecke, die durch wunderschönes Dünengelände führte, wurden wir vom Tourstreckensprecher Dominik vor heimtückischen Kaninchenlöchern gewarnt. Fleißige Helfer des Orgateams hatten aber rote Warnmarkierungen angebracht, Wolfgang Bauer hätte es nicht besser machen können, was in diesem Fall als ausdrückliches Lob zu verstehen ist. Nach dem Lauf erkundeten wir den Rest der Insel, was auf Baltrum nicht schwer ist, denn wie der Name schon sagt, auf Baltrum bist du "bald rum". Den Nachmittag ausklingen ließen wir bei einer ostfriesischen Teestunde im heimelichen Café Kluntje.
3. Tag slooploop Langeoog
Heute konnten wir etwas länger im Bett bleiben, denn von unserem Standort in Bensersiel legen die Fähren nach Langeoog ab, dem Zielort der 3. Etappe. Mit 2 Fähren wurden die 600 Tourläufer durch das Weltkulturerbe Wattenmeer zur Insel übergesetzt. Die autofreie Insel bietet den Feriengästen ein breites Sportangebot, wie Reiten, Segeln, Angeln, Surfen, Aquacycling und vieles mehr. Da passten wir Läufer natürlich bestens dazu. Um 12:00 Uhr erfolgte eine launige Ansprache des Bürgermeisters, der auch da Motte des Laufes "Slooploop" erklärte. Im 18. Jahrhundert wurde die Insel bei einer Naturkatastrophe zweigeteilt, was in der Inselsprache als sloop (Dünendurchbruch) bezeichnet wird. Nach natürlicher Versandung wuchs die Insel wieder zusammen, so dass wieder Leben auf der Insel möglich war. Nach dem Singen der Hymne ging es auf die 10,5 km lange Strecke. Von km 1 bis 3,5 wurde an der Wasserkante am Strand gelaufen. Richtig heftig war dann der Abschnitt vom Strand in die Dünen, der durch tiefen Sand führte. Ab da sorgte dann zum ersten Mal während der Tour die Sonne für heißes Sommmerfeeling. Einziger Wermutstropfen im Ziel, dass ausgerechnet am Tag der Veranstaltung Ruhetag im Schwimmbad war. Nach einem leckeren Fischessen brachte uns die nostalgische Inselbahn zur Fähre, wo ein schöner Inseltag zu Ende ging.