Nach einjähriger Marathon-Abstinenz hat es mich schon die ganze Zeit gejuckt, einmal wieder einen solchen zu laufen. Nur der Zeitpunkt war immer nicht so günstig und für eine mehrwöchige Vorbereitung mit vielen 30 km-plus-Läufen im Vorfeld hatte ich auch keine rechte Motivation. Nachdem aber auch so immer einige Kilometer über die Feierabend- und Wochenendrunden zusammen kommen, habe ich ein Experiment gewagt.
Zusammen mit dem Sportsfreund und Vereinskollegen Oliver Drews wollte ich eigentlich Halbmarathon laufen. Und zwar in Fürth, dort gibt es mit dem Metropolmarathon eine schöne Laufveranstaltung und mit dem Zug lässt es sich schnell und bequem anreisen. Recht spontan, das heißt drei Wochen vor dem Lauf, haben wir uns angemeldet. Statt des Halbmarathons habe ich dabei kurzentschlossen den Marathon angeklickt. Wenn nicht jetzt, wann dann ? Zeit für zwei etwas längere Läufe war ja noch.
Wie geht Marathon mit spärlicher, unspezifischer Vorbereitung ?
Wettkampftag. Zumindest was die Ruhetage in der Vorwoche betraf war ich gut vorbereitet. Start 8:30, unter 20°C, zeitweise regnerisch. Gut. 600 Marathonläufer/innen standen am Start. Oliver ging eine Stunde später an den Start und durfte sich mit 1480 Läufer/innen messen. Auch für ihn hatte dieser Lauf experimentalcharakter. Vorbereitet ja, aber nicht spezifisch. Das Thema Tempohärte war für uns beide fragwürdig. Erlebt haben wir dann das Rennen auch ähnlich. Er durfte auf den letzten Kilometern kämpfen, bei mir lief es bis nach Kilometer 30 einigermaßen rund, ich fühlte mich gut. Die Kilometer-Schnitte lagen recht genau bei 4 min/km. Anschließend hatte ich dann allerdings mehrmals bis zu 4:30 auf der Uhr stehen, erst das nahende Ziel und einige noch schwerer kämpfende, einzuholende Läufer ließen mich nochmals beschleunigen.
Am Ende waren wir beide zufrieden mit unserem Abschneiden und mit der Veranstaltung an sich, die dieses Jahr nicht nur wieder eine tolle Atmosphäre an der Strecke bot, sondern auch stark besetzt war. Grund hierfür war unter anderem die Teilnahme von Eisenbahnbeschäftigten aus mehreren, auch fernen Ländern (Dänemark, Russland, Österreich, bis nach Indien). Die Siegerzeit im Marathon lag demnach bei 2:23:26, gelaufen von Roman Dedov aus Russland. Der Sieger beim Halbmarathon, Matthias Flade aus Vorra, kam bei 1:14:29 ins Ziel.
Unsere Platzierungen:
Oliver Drews (Halbmarathon): 1:26:58, 6. M 35, 36. Gesamt
Detlev Uhl (Marathon): 2:53:11, 7. M 40, 25. Gesamt
Die Veranstaltung ist einen Klick wert:
http://www.metropolmarathon.de/Homepage.aspx
Die Ergebnislisten gibt es hier: