Familienstaffel beim Leipzig Marathon am 14.04.2019
von Bernhard Renner
Zur Teilnahme an der Marathonstaffel des 43. Leipzig Marathons reisten wir bereits am Samstag an. Da unser ältester Sohn Leander aufgrund seines dualen Studiums bei der Deutschen Telekom sowieso in Leipzig war, bot sich diese Veranstaltung an um Familie, Sport und einen Städtekurzurlaub angenehm miteinander zu verbinden.
Bereits die Anreise über den Thüringer Wald verhieß wettertechnisch nichts Gutes, von starkem Regen, Hagel, Graupel bis Schnee war alles dabei und die Aussichten für Sonntag waren nicht besser. Bei Ankunft in Leipzig hatte sich das Wetter zumindest mit einem kalten Wind, aber ohne Regen, etwas beruhigt. Nach Abholung der Startunterlagen im altehrwürdigen Sportforum der Uni Leipzig stand noch etwas Bummeln und Kennenlernen der schönen Stadt Leipzig auf dem Programm. Den Samstagabend ließen wir in einem guten Italienischen Restaurant ausklingen.
Der Renn-Sonntag empfing uns mit schweren, grauen Wolken bei 3-4 ° Celsius und mehr oder wenig starkem Regen. Vielleicht auch deshalb waren die Teilnehmerzahlen nicht so hoch wie wir das erwartet hatten. Auf der Marathonstrecke waren 900 Läufer unterwegs, beim Halbmarathon um die 2.700, Staffeln waren 51 gemeldet, dazu kamen noch Rollifahrer, Skater, Walker, Kinderlauf sowie 4- und 10 km Läufer. Insgesamt waren in Leipzig knapp 10.000 Sportler am Start. Die Organisation war professionell top, alles klappte super, die Läufer hatten freie Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und alle Helfer waren sehr freundlich und hilfsbereit.
Als Läuferreihenfolge hatten wir Bernhard als Startläufer (8,5 km), Valentin (13 km),
Carmen (8,1 km) und als Schlussläufer Konstantin mit 12,6 km festgelegt.
Da unsere Trainingszustände sehr unterschiedlich waren, eine gewisse Orientierung anhand einer Zielzeit aber hilfreich ist, haben wir uns auf einen 6 Min. Schnitt pro Kilometer „geeinigt“. Die offizielle Zeitnahme fand über den Zeitchip der Staffelstartnummer statt, die per Clip-Band weitergegeben wurde. Außerdem wurde Bernhard’s Laufuhr ebenfalls weitergegeben, die jedem Staffelläufer die aktuelle Pace zeigte.
Der Start zur Staffel war mit 51 Läuferinnen und Läufern überschaubar und entspannt, es war sogar noch Zeit für ein paar Schwätzchen mit anderen Läuferinnen aus Leipzig und Würzburg, die Bernhard wegen des TG Kitzingen Trikots angesprochen hatten.
Trotz des kühlen Wetters bei 3°, Regen und leichtem Gegenwind kam man schnell auf Betriebstemperatur und es lief für unsere Staffel sehr ordentlich.
Die Streckenführung war eher unspektakulär, führt nicht durch die Innenstadt bzw. Fußgängerzone, sondern über breite mehrspurige Straßen hinaus aus Leipzig Richtung Völkerschlachtdenkmal. Die Anzahl der Zuschauer war da draußen natürlich auch überschaubar, dennoch sorgten immer wieder Bands und Sportfans für Anfeuerung und Motivation. Die Wechsel waren alle problemlos, die größte Herausforderung war die Anreise zu den entfernten Wechselstellen per Straßenbahn und die „Klamottenlogistik“ für die trockene und warme Wechselkleidung.
Aber alles hat gut funktioniert, wir haben den Marathon mit einer Zeit von 4:11:30 h beendet.
Die Vorgabe „6er-Schnitt“ war somit erfüllt, die Laufuhr zeigte am Ende echte 42,97 km Distanz. Natürlich waren die persönlich gelaufenen Tempi und Schnitte unterschiedlich,
unsere beiden Jungs liefen tw. niedrige 5er und auch 4er Schnitte auf den Kilometer und haben damit langsamere Zeiten von Carmen und Bernhard ausgeglichen.
Positiver Nebeneffekt: aufgrund der „Unterforderung“ der beiden Jungläufer können die sich sogar vorstellen, mal einen Halbmarathon zu laufen und das Lauftraining auszubauen.
Auf jeden Fall hat es ihnen viel Spaß gemacht, womit ein Ziel des Familienausflugs erreicht wurde. Und manchmal müssen die Jüngeren die Älteren halt mitziehen … ;-)
Ach ja, den Sonntag-Abend haben wir in Auerbachs Keller in der berühmten Mädler-Passage ausklingen lassen, bei deftiger sächsischer Küche und einem guten Tropfen.
Hier hat sich schon Goethe während seiner Studienzeit zum Faust inspirieren lassen, was wiederum die inspirierende Wirkung Leipzigs nochmals unterstreicht.