Glücklich gelaufen

Es gibt diese Tage, an denen einem schon beim Frühstück der Müslipott umkippt und das heiße Kaffeewasser neben den Filter
läuft. So ähnlich geht´s den ganzen Tag weiter. Abends hilft dann nur noch Schokolade gegen den großen Weltschmerz. Die Riegel
schmelzen nur so dahin, ehe die Vernunft einsetzt und „Jetzt ist aber Schluss!“ sagt.

Im Prinzip ist gegen Schokolade gar nichts einzuwenden. Im Gegenteil: Polyphenole machen sie gesund, und die Glückssubstanzen beziehungsweise Endorphine, die nach Schokoschleckereien ausgeschüttet werden, stammen vom Körper selbst.

Ganz ähnliche Gefühle von Glück kann man durch Laufen erzeugen – zu jeder Jahreszeit. Der Unterschied zur Schokolade: Die Glücksgefühle sind weitaus stärker, gehen bis zur Euphorie und machen nicht dick, sondern schlank.
Endorphine heißen übrigens nicht umsonst so. Chemisch sind sie nämlich mit Morphium verwandt. Der kleine, aber wichtige Unterschied; Der körpereigene Rausch ist harmlos. Dieses Jogging-Hoch kennt jeder: Es durchflutet uns -gerade jetzt- wenn im Frühjahr der ungewohnte Sonnenschein plötzlich Glücksgefühle in uns weckt. Die meisten Mütter kennen einen starken Endorphinschub aus eigener Erfahrung: Er tritt während und nach einer gelungenen Geburt auf und lässt alle Schmerzen vergessen. So ähnlich empfinden wir nach einem längeren Lauf: Stress und Sorgen des Alltags sind in weiter Ferne gerückt. Plötzlich ist der Kopf wieder frei für neue Ideen, die Lebensfreude ist wieder da und manchmal sogar mehr Spaß am Sex.


Text: AOK