Bayrische u. unterfränkische Marathonmeisterschaft 04.09.2016

Unterfränkischer + Bayrischer Meister

von Sebastian Apfelbacher

In den letzten Jahren war ich bereits 4 mal beim Fränkischen Schweiz Marathon, davon finishte ich 2 mal als Gesamt-Dritter. Ich mag dieses Laufevent auf der autofreien B470 entlang der Wiesent, umsäumt von Burgen, Bäumen und Bergen. Ebermannstadt als Start- und Zielort ist in einer einstündigen Autofahrt super erreichbar und auch sonst bin ich "als sehr guter Freund des FSM" (o-Ton Toni Eckert, Sportreferent LK Forchheim) sehr gerne dort. Umso mehr freute es mich, dass diese Jahr dort sowohl die Bayrischen, wie auch die Ober- und Unterfränkischen Meisterschaften stattfinden sollten. Einzig der Termin an sich, 4 Wochen nach meinem diesjährigen Trailhighlight (Irontrail T201) ließ den Traum an eine neue Bestzeit nicht zu.

Der Termin zur Meisterschaftsteilnahme stand für mich somit schon sehr früh fest - umso schwerer viel es jedoch auch Mitglieder für die Stellung einiger Mannschaft zu finden. Liegt´s am Termin, liegt´s am Marathon und dem damit verbunden Training an sich - egal. Einzig Johannes Arens war von Anfang an heiß auf die Meisterschaft und erkärte den FSM als sein Saisonhighlight mit Angriff auf eine neue PB.

Erst kurz vor dem Meldeschluß Mitte August war es Dank der Bemühungen von Dieter Heine so weit: wir konnten mit dem Triathleten Stefan Körber aus Mainsondheim wenigstens eine Mannschaft für die diesjährige Bayrische/Unterfränkische Marathonmeisterschaft im Rahmen des Fränkische Schweiz Marathon stellen. Wenngleich unsere Ziel für den Marathon sehr unterschiedlich waren, so sollten wir doch real gute Chancen auf den Bayrischen Vize in der Mannschaft (hinter einer sehr stark besetzten Mannschaft aus Coburg) haben. Johannes wollte ja wieder einmal einen Versuch auf eine neue PB in Richtung < 2:30 h starten, Stefan nach einer längeren Verletzungspause und Absage beim IM Frankfurt einen ordentlichen Saisonabschluß zumindest im Marathon finden (Ziel um 2:50 h). Einzig ich selbst mußte nach meinem Sturz beim Irontrail und den darauf folgenden Einschränkungen meine Ambitionen zurückschrauben. Denn in den 4 Wochen seit dem Irontrail bin ich in insgesamt 6 Trainingseinheiten gerade mal 67 km (durchschnittliche Pace 4:47 min/km) gelaufen.

Zwei Tage vor dem Marathon ereilte uns dann mit der Absage von Johannes eine richtig schlechte Nachricht. Er war bei seiner abschließenden Trainingseinheit in Hamburg gestürzt und hatte seither Probleme mit der linken Hüfte. Echt schade für den top vorbereiteten Johannes, aber auch schade für uns als Mannschaft. Aber so war es nun ...

Am Marathon-Sonntag ging es für Stefan, seine Frau und mich pünklich um 06:00 Uhr Richtung Fränkische Schweiz. Der leicht bewölkte Morgen war mit rund 16 ° C angenehm frisch - die Laufbedigungen versprachen für diesen Tag recht gut zu werden; erst gegen Nachmittag waren die ersten leichteren Schauer gemeldet.
Wir trafen sehr zeitig schon um 07:00 Uhr in Ebermannstadt ein, ein stretegisch günstiger Parkplatz zwischen Ziel und Duschen war in einer Seitenstraße schnell ausgemacht, sodass wir nach Abholung unserer Unterlagen noch reichlich Zeit bis zum Start um 08:40 Uhr hatten.

Vor uns gingen dann ab 08:30 Uhr die Speedskater und Handbiker auf die sehr gut fahrbahre B470 auf die Marathonstrecke.

Zu unserem Start fanden sich rund 300 Marathonläuferinnen und Läufer ein. Darunter viele Meisterschaftsteilnhemer und die von CEP ausgestatteten, gut erkennbaren Zug- und Bremsläufer der unterschiedlichen Zielzeiten.

Die ersten 5 km führten gen Westen in Richtung Forchheim bis zum ersten Wendepunkt, von dort wieder zurück nach Ebermannstadt wo wir das Ziel der nach uns gestarteten, großen 10km-Läuferschar unter fachkundiger Moderation passierten. Ich hatte mich bereits kurz nach dem Start zu Marco Diehl und der schnellsten Frau gesellt - die schnelle, rund 10 köpfige Führungsgruppe bewußt ziehen lassen - Pace zwischen 3:52 und 3:57 min/km. Zwischenstand: Sebastian (10 km: 38:49) Stefan (10 km: 41:58).

Die nun folgenden, durchaus welligen und somit für den Laufrhytmus nicht gerade idealen 16 km bis zur Wende in Behringersmühle rannte ich mit Marco Diehl zusammen. Allerdings ließ ich diesen dann doch kurz vor der 2. Wende ziehen - mein lädierter Knöchel meldete sich zunehmend. Zwischenstand: Sebastian (26 km: 1:43:07) Stefan (26 km: 1:49:43).

Auf den letzten 16 km wurde es zunehmend wärmer und für mich auch zunehmend härter: aber woher sollte auch die Tempohärte kommen? Seit fast 10 Wochen war ich so gut wie nie dieses Tempo gelaufen - meine Pace lag jedenfalls meist deutlich jenseits der 4 min/km. Aber egal, ich hatte nicht wirklich viel zu verlieren - einzig der Kampf um den Titel des Unterfränkischen Meisters war mir noch Antrieb genug. Stefan war auf der 2. Marathonhälfte jedenfalls sehr konstant um die 6 Minuten hinter mir - aber war evtl. noch ein Unterfranke in meiner Nähe? Ich hatte auf den letzten 10 km nicht wirklich Überblick über die nachfolgenden Läufer.

So lief ich eben das, was ging und mit jedem km war ich dem Ziel einen näher. Eine nette Abwechslung stellten immer wieder die Verpflegungsposten, die anfeuernden Zuschauergruppen und mit kleineren Festen bereicherten Ortsdurchläufe dar.

Nach 2:52:40 erreiche ich als 13 .Gesamt, 3. in der Bayrischen Seniorenklasse M35 und als 1. Unterfranke und somit als Unterfränkischer Marathonmeister das Ziel in Ebermannstadt.
Stefan folgte mir als Gesamt 20. mit 2:58:57. und wurde hiermit Bayrischen Meister M40 und als 2. Unterfranke somit Unterfränkischer Vize-Marathonmeister.

Bayrischer Meister wurde mit 2:29:37 Addisu Tulu Wodajo von der TG 48 Coburg. Mannschaftsmeister wurde auch Coburg.

Mit Johannes geplanter Zeit hätten wir den Mannschafttitel in Unterfranken sicher gehabt, Bayisch wären wir wohl Vizemeister geworden - bleit uns ein neuer Versuch für 2017, dann hoffentlich mit größerer Beteiligung!

 

Ergenisse unter http://www.fs-marathon.de/rückblick-fränkische-schweiz-marathon-2016.html

Vor dem Start