Bamberger Weltkulturerbelauf 2011

Sechs TGK´ler kämpften gegen Hitze und Hügel...

5. Weltkulturerbelauf 2011 (Bericht von Harald und Gerhard)

 

Bericht von Harald

Der Bamberger Weltkulturerbelauf, ein faszinierendes sportlich-kulturell-gesellschaftliches Ereignis in einer wunderbaren Stadt. Die schnelle Ausbuchung aller Läufe lange vor Meldeschluss spricht für sich und ist doch keine Überraschung. Denn ist nicht die Weltkulturerbestadt Bamberg geradezu prädestiniert für ein Ereignis, das die sportliche Herausforderung mit dem Genuss von Kunst und Kultur, Geschichte und städtebaulicher Schönheit in exemplarischer Weise verbindet?

Nicht nur das Wetter war beim Weltkulturerbelauf perfekt, sondern auch die Stimmung.
Etwa 40.000 Zuschauer haben die Läufer kräftig angefeuert. In insgesamt 6 Läufen konnten Menschen aller Altersklassen ihre Ausdauer beweisen.
11.500 Läuferinnen und Läufer haben am Lauf-Event 2011 in der Bamberger Innenstadt teilgenommen. Als erstes sind vormittags die Bambinos gestartet, nachmittags fand dann der Brose Lauf und der Halbmarathon statt. Dabei waren nicht nur Sportler aus der Region, sondern auch internationale Läufer vertreten.

Vom Laufteam der TG Kitzingen haben 6 Läufer beim 5. Weltkulturerbelauf 2011 in Bamberg teilgenommen. Peter Schmidt, Rainer Wolf  und Harald Weiglein beim Brose Lauf (10,9 km) sowie Gerhard Gaßner, Norbert Henneberger und Willi Winkler beim Sparkassenlauf (21,1 km). Nachdem die Startzeiten am Sonntag erst am Nachmittag waren hat Rainer Wolf bereits am Samstag die Startunterlagen für uns abgeholt. Herzlichen Dank hierfür (Rainer hat dies auch gut mit einem Motorradausflug verbinden können)!

Nun der Bericht zum Brose Lauf: gut eine Stunde vor dem Start kamen Rainer und ich in Bamberg an; im Gewühle haben wir unseren Laufkollegen Peter Schmidt getroffen. Gemeinsam haben wir uns zum Startplatz Markusplatz/Weide aufgemacht. Hier gab es nochmals die Möglichkeit seinen Wasserspeicher aufzufüllen. Je näher die Startzeit heranrückte je nervöser wurde ich. Kein Wunder bei diesem Wahnsinnsevent und den Läufermassen. Zum Brose Lauf waren insgesamt 3.200 Teilnehmer gemeldet. Dann hieß es Aufstellung im jeweiligen Startbereich zu nehmen. Der Countdown lief – Startschuss und los gings. Keine Spur mehr von Nervosität. Ich habe mich konzentriert und bin mein „Ding“ gelaufen. Nach ca. 1,5 km kam gleich die längste Steigung auf den Michaelsberg hoch. Insgesamt hatten wir ca. 75 Höhenmeter zu absolvieren. Davor hat uns Rainer (Gott sei Dank) aufgrund seiner schon zweimaligen Teilnahme „gewarnt“ und so bin ich „kontrolliert“ den Berg angegangen. Auf der Höhe angekommen mussten alle LäuferInnen auf einen relativ schmalen Schotterweg (etwa 1,5 m breit) weiterlaufen; hier war es relativ schwierig langsame LäuferInnen zu überholen. Letztlich hat mich das doch einiges an Zeit gekostet. Weiter ging es dann runter in die Stadt durch die alte Hofhaltung am Domplatz vorbei in das untere und obere Mühlenviertel.  Die Laufstrecke führte teilweise über Asphalt-, Pflaster-, Schotter-, Sand- und Waldwege. Bedingt durch die engen Gassen der Altstadt mussten einige rechtwinklige Abbiegungen gelaufen werden. Das erforderte hohe Konzentration und Aufmerksamkeit.

Weiter ging es durch den Theresienhain am Hollergraben entlang über die Nonnenbrücke zum Wilhelmsplatz. Wieder über den Fluss und am Adenauerufer entlang. Anschließend in einem großen Bogen über die Kettenbrücke und vorderer Graben zum Heumarkt und weiter am Kranen vorbei über die Markusbrücke. Dann in die Kasernstraße und Herrenstraße über die obere Brücke mit dem herrlichen alten Rathaus zum Obstmarkt und grünen Markt. Im ganzen Innenstadtbereich säumten Zuschauer und Musikgruppen und in einer Hofeinfahrt sogar Eisverkäufer die Laufstrecke. Wahnsinn! Ein phantastisches Gefühl angefeuert zu werden. Wow! Mich hat das nochmals ziemlich gepusht und so habe ich die letzten zwei Kilometer nochmals an Tempo zugelegt (wusste doch, dass noch was geht und ich Reserven hatte). Das Ziel Maxplatz naht, die letzte Kurve – den Zieleinlauf vor Augen – alles nochmals geben: geschafft!    

 

Hier unsere Laufergebnisse:

Platz    Name                          AK       AK       Verein                         Netto

192      Weiglein Harald          24        M45     TG Kitzingen              00:51:46

665      Schmidt Peter                          M         TG Kitzingen              00:59:17

670      Wolf Rainer                 52        M50     TG Kitzingen              00:59:22

 

Info zum Bericht Halbmarathon für Gerhard: Gewonnen hat den Halbmarathon Darren Deed (1:10:34), der bereits beim letzten Weltkulturerbelauf den ersten Platz belegte.

 

Bericht von Gerhard

Harald hat ja die besondere Atmosphäre des Laufes mit den vielen Zuschauern und dem tollen Ambiente bereits geschildert.

Vom Laufteam stellten sich der Halbmarathonstrecke Willi Winkler und Gerhard Gaßner. Nach der gemeinsamen Anfahrt war es ein Problem in Bamberg einen Parkplatz zu finden. Mit über 11.000 Läufern war die Stadt regelrecht zugeparkt. Die gesamte Innenstadt war zudem für den Autoverkehr komplett gesperrt. Wir hatten Glück, dank einer Adresse konnten wir an den vielen Polizisten und Posten vorbeifahren und in der Nähe der Innenstadt einen Parkplatz delux ergattern.

Nachdem wir die Kleiderbeutel aufgegeben hatten, ging es zum Startplatz. Der war für fast 3.000 Läufer einfach zu klein. Der Startbereich war eingezäunt und abgesperrt und wurde erst 10 Minuten vor dem Start freigegeben. Hier gab es dann schon die ersten Spurts bis zur Startlinie. Das Gewühl war entsprechend groß und die Hitze von über 25 Grad ließ uns  gehörig schwitzen kommen. Pünktlich um 15.30 Uhr erfolgte der Startböller. Die ersten Kilometer ging es auf der Strecke des hügeligen 10-Kilometerlaufes, die von Harald bereits beschrieben wurde. 75 Höhenmeter war uns aber zu wenig. Wir setzten noch einige Höhenmeter drauf – insgesamt waren es knapp 290. In mehreren bergauf und bergab Etappen ereichten wir schließlich bei Kilometer fünf den höchsten Punkt der Strecke. Belohnt wurden wir mit einem herrlichen Ausblick auf Bamberg und der Umgebung. Danach ging es gleich wieder steil bergab in die Innenstadt. Das war Gift für die Oberschenkel. Überall an der Strecke standen freiwillige Helfer und Anwohner, die die Läufer mit Wasser und kalten Duschen – teils mit Gieskanne oder Wasserspritzpistole- versorgen, was bei dieser Hitze dringend nötig war. Die vielen Zuschauer puschten die Läufer auf und ich lief was die Lunge hergab. Die Strafe folgte im Stadtpark. Hier waren die Zuschauer weg, der Untergrund steinig und das Wasser rar. Die nächsten Kilometer wurden zur Qual. Es folgte der elendig lange Radweg am Kanal entlang ehe es bei Kilometer 17 wieder in die Altstadt ging. Der Höhepunkt des Laufes waren die letzten Kilometer. Die Route führte noch mal hoch zum Dom, was die letzten Kraftreserven kostete. Die Zuschauer standen ab jetzt in mehreren Reihen und feuerten die Läufer lautstark an. Die letzten Meter durch das alte Rathaus und Fußgängerzone waren ein Traum.

Resümee: ein sehr anspruchsvoller Lauf den man sehr genau einteilen sollte. Sehr schöne aber schwierig zu laufende Strecke, viele begeisterte Zuschauer und eine elendige Hitze.

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