Mein erster Altmühltrail!
Am 20.10.2018 um sieben Uhr fuhren wir gemeinsam los. Ich war mega aufgeregt. Schon die Nacht davor konnte ich schlecht schlafen. Noch nie vorher bin ich so einen langen Lauf gelaufen. Dazu machten mir die 600 Höhenmeter erhebliche Sorgen.
Nach ca. 2 Stunden Autofahrt sind wir endlich an dem Startpunkt angekommen. Es war nebelig und sehr kalt. Sofort überlegten wir was wir wohl alles anziehen sollten oder vielleicht meint es ja die Sonne doch noch gut mit uns?!. Aber als allererstes holten wir unsere Startnummer. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
Drei von uns liefen die 26 km die anderen drei wanderten die Strecke ab. Der Start der Wanderer war bereits um 10 Uhr. Wir begleiteten sie zum Start und feuerten sie an. Danach hatten wir noch 1 1/2 Stunden Zeit bis der Start für die Läufer war.
Noch immer war ich sehr aufgeregt. Damit wir nicht die ganze Zeit im Kalten stehen mussten, gingen wir in die Halle um uns aufzuwärmen. Bis kurz vor dem Start wärmten wir uns auf. Dabei lies sich die Sonne schon ab und zu blicken.
Endlich war es halb 12. Der Countdown zum Start wurde heruntergezählt. Es ging los. Die vielen Läufer setzten sich in Bewegung. Erst ging es durch den Ort und kurz danach bereits den ersten Berg hinauf. Hier war es sehr eng und die Laufschlange kam immer wieder ins Stocken. Dadurch konnte man noch Kräfte sparen. Ute und ich liefen zusammen. Das tat mir gut. Sie lenkte mich immer wieder ab. Auch die schöne Aussicht konnte ich ab und zu genießen. Wir sind immer wieder entlang eines Flusses durch wunderschöne mit Laub bedeckte Wälder und über lange Wiesen gelaufen.
Nach acht KM kam die erste Verpflegungsstation. Ich war glücklich, weil es bis dahin sehr gut lief. An der ersten Station gab es frisches Brot mit selbstgemachten Marmeladen. Das Brot und erstrecht die Marmeladen waren unheimlich lecker. Ein Brot und ein Wasser und schon ging es weiter. Es ging immer wieder bergauf und bergab. Aber es lief richtig gut. Bei KM 10 haben wir dann die ersten Wanderer und auch unsere Wanderfreunde getroffen. Jetzt hieß es noch 16 KM. Wenn die 16 KM genauso schnell rumgehen wie die ersten 10 dann schaffe ich es locker.
Immer wieder kamen zwischendurch Berge, die wir auch gelaufen sind um Kräfte zu sparen. Vier KM weiter kam die zweite Verpflegungsstation. Hier war die Aussicht auf das Tal wunderschön. Es gab eine lange Bank wo einige Wanderer die Aussicht genossen. Es gab Suppe und Nußzopf sowie Obst. Ich probierte bei Ute die Suppe. Aber ich selbst merkte, dass ich nicht viel essen konnte. Ich nahm nur ein bischen Apfel zu mir. Ob das so gut war?
Nach der Station ging es noch einmal leicht über die Wiesen bergauf. Danach ging es auf einen Schotterweg bergab. Das lief sich leider nicht so gut. Dafür hatte ich die falschen Schuhe mit zu wenig Profil an. Ich lief langsam und vorsichtig herunter. Währenddessen haben wir an einem Berg eine Madonna entdeckt. Ute hat diese bereits letztes Jahr bewundert. Natürlich nahmen wir uns soviel Zeit die Madonna zu fotografieren. Auch andere schöne Motive hielten wir fest.
Nachdem wir wieder unten im Tal waren, kamen wir in einen Skulturenpark. Hier wurden wir von Musik und Anfeuerungen empfangen. Das war schön und gab einen wieder Kraft. Gleich nachdem wir den Parcours durchlaufen haben, mussten wir einen sehr steilen Berg erklimmen. Meine Beine brannten. Aber zum Glück war der Berg nicht allzu lang. Danach ging es wieder einen schmalen Weg mit ganz viel Laub entlang. Immer wieder ging es leicht bergauf aber kaum bergab.
Ich konnte schon keine Berge mehr sehen. Langsam erreichten wir KM 20. Meine Beine wurden unheimlich schwer. Die Kraft ließ nach. Ich hoffte, dass die dritte Verpflegungsstation nicht mehr weit war. Aber Ute meinte, dass der berühmt berüchtigte Felsen noch vor der Verpflegungsstation kommt. Wir kamen den Felsen immer näher. Vor dem Felsen stand die Feuerwehr und wies uns ein. Es gab keinen richtigen Weg. Querfeldein ging es jetzt bergauf. Teilweise musste ich mich mit den Händen festhalten. In den Felsen lagen zwei Fotografen. Sie sagten, dass ich doch bitte lachen soll. Aber das Lachen viel mir nach 20 KM in den Beinen sehr schwer.
Endlich oben angekommen, haben wir die dritte Station erreicht. Es gab Bier, Müsliriegel und wieder Obst. An dieser Station merkte ich, dass meine Luft komplett raus war. Mir war sehr übel. Ute meinte ich soll versuchen etwas Banane zu essen. Diesen Rat nahm ich natürlich dankend an und nahm ganz kleine Bisse zu mir.
Nach einer etwas längeren Pause ging es einen letzten Berg hinauf. Jeder Schritt war in dem Moment eine Qual. Über jeden Ast stolperte ich, weil meine Kraft in den Beinen immer mehr nachließ. Hier dachte ich das erste Mal, dass ich es nicht schaffe. Aber dank Ute, die mir Mut zusprach, ging es mir schnell wieder besser. Dazu gebe ich ungern kurz vor dem Ziel auf.
Die nächsten zwei KM bin ich gegangen. Mein Körper konnte sich wieder erholen und Kraft für den Schluss tanken. Nach 3 Stunden und 55 Minuten haben wir dann das Ziel erreicht. Mit Cheerleadern und Musik wurden wir im Ziel empfangen.
Ich war unendlich glücklich, dass ich es geschafft habe. Nicht zuletzt dank Ute. Aber ob ich den Lauf noch einmal laufe, weiß ich nicht. Vielleicht ja wandern ??J Aber es hat auf jeden Fall mega Spaß gemacht mit der Gruppe einen Ausflug zu unternehmen.
Ich freue mich auf viele weitere Läufe mit euch!!