Rennsteigmarathon -18.05.2019-

Ich hatte mir für 2019 wieder einen Marathon nach 7 Jahren vorgenommen. Dieses mal keinen Straßenmarathon sondern den Rennsteigmarathon. Die Vorbereitung ging am 25.02.2019 los.

Hartmut hatte mir wieder einen guten Trainingsplan erstellt. Die kommenden Wochen verbrachte ich somit viele Stunden auf dem Schwanberg. Mal alleine, mal in Begleitung von unseren Laufmädels. Es wurde auch manchmal ein Kampf mit mir selbst. z.B. wenn man 36 km auf dem Plan hat und dabei noch irgendwie 3 x den Hötte Hött hinauf muss.

Auch sonntags vor dem Frühstück von zuhause zum Flakberg diesen 3 x hinauf und wieder zurück nach Hause. Da musste die Familie einiges zurückstecken. Ich habe das Training so gut es ging durchgezogen. Die Gruppe hat mich sehr unterstützt. Am Donnerstagabend wurde ich schon immer gefragt, wieviel km heute auf dem Plan stehen. Der größte Teil ist mit mir die über 10 km tapfer mitgelaufen. So gingen die Vorbereitungswochen schnell vorbei.

Am 17.05.2019 fuhren wir, Siegfried und ich, Richtung Neuhaus am Rennweg bzw. Oberhof, um unsere Startunterlagen abzuholen. Siegfried startete wieder in Oberhof für den Halbmarathon.

Am Samstag war es dann soweit. Zwei unterschiedliche Startzeiten und -orte, aber ein gemeinsames Ziel. Für Siegfried fuhr der Bus um 5.45 Uhr Start war für ihn um 7.30 Uhr und für mich um 6.45 Uhr los Start für mich um 9.00 Uhr.

Auf der Busfahrt von Suhl nach Neuhaus war ich schon sehr aufgeregt. Die Zeit bis zum Start ging sehr schnell vorbei. In Neuhaus spielte nämlich eine Volksmusikkapelle und wir tanzen gemeinsam den Schneewalzer bis es dann soweit war. Als es endlich um 9.00 Uhr losging und gleich für die ersten km bergauf, da dachte ich nur, hoffentlich habe ich mich gut vorbereitet. Es war schon ein beeindruckendes Bild als die 4.000 Teilnehmer die Bundesstraße entlang liefen. Bis wir zu der ersten Wasserstelle nach knapp 6 km kamen, mussten wir bereits eine Rettungsgasse für einen Notfalleinsatz bilden. Diese funktionierte besser als bei manchen Autofahrern. Als ich bei der Wasserstelle ankam und die Lockerheit von vielen Läufern sah, ging es mir im Kopf auch schon besser. Frisch gestärkt ging es weiter durch den schönen Rennsteig.

Auf der Strecke zückte ich sehr oft mein Handy um die vielen schönen Eindrücke festzuhalten. An vielen markanten Punkten standen Musikkapellen mit Bier- und Bratwurständen. Auch ein Leierkastenspieler und ein Zitherspieler standen mitten im Wald und spielten. Als ich dann meinen ersten Haferschleim, Zitronenstücke und Wurstbrote gegessen hatte, habe ich alle Zweifel über Bord geworfen. Ich wusste, dass ich diesen Marathon schaffe. Die Zeit war mir nicht so wichtig. Wie ihr anhand der vielen Bildern sehen könnt, ist der Rennsteig es immer wert, dort mitzulaufen.

Die km sind dann so schnell immer mehr geworden. Als ich dann das Ortsschild von Schmiedefeld sah, habe ich noch meine letzten Reserven herausgeholt. Ich wusste, dass ich kurz vor dem Ziel noch ca. 1 km bergauf laufen muss.

Ich hatte mir vorher schon Gedanken gemacht, wie ich wohl ins Ziel hinaufkommen werde. So hatte ich mit Siegfried ausgemacht, dass er mich den Berg irgendwie hinaufziehen soll. Aber dazu kam es gar nicht. Als ich nämlich Siegfried unten im Dorf schon warten sah, zog ich meinen Trinkrucksack aus und gab diesen Siegfried. Voller Stolz und mit Power lief ich den Berg hinauf, dabei konnte ich sogar noch einige Läufer überholen. Nach 5.47 Std. mit Fotoshooting bin ich dann im schönsten Ziel der Welt in Schmiedefeld angekommen. Siegfried Endzeit: 3.04 Std.

Am 16.05.2020 heißt es wieder Rennsteiglauf, dieses mal aber nur den Halbmarathon für uns beide.

Mein nächster Marathon ist 2021 geplant, diesen schenke ich mir dann zum 50. gemeinsam mit Andrea Klinger.

Fotos--->https://photos.app.goo.gl/HvsnpJoguVF8x2tZ6