Residenzlauf Würzburg – Lauf der Asse (10km)

Bericht von Johannes Arens

Schon dreimal stand ich beim Würzburger Residenzlauf am Start, bisher immer im Hauptlauf. 2009 und 2010 standen 39er Zeiten zu Buche, und ich träumte davon, einmal unter 34 Minuten zu laufen und mich damit für den „Lauf der Asse“ zu qualifizieren. Was damals noch sehr, sehr ambitioniert und weit weg erschien, aber das Ziel war schon klar formuliert. 2011 hatte ich dann mit 36:07 ein schönes Durchbruchserlebnis, und 2012 konnte ich als, 3. im Hauptlauf in 34:24, meinen ersten Pokal erlaufen. Auf der Zielgeraden verlor ich den zweiten Platz noch an Philipp Zabel, der mich auch 2013 am Schwanberg auf Platz zwei verweisen sollte.

Inzwischen habe ich die 34min längst unterboten, und die Qualifikationszeiten sind ohnehin aufgelockert worden. So durfte ich mich nun zu den (überwiegend ostafrikanischen) „Assen“ gesellen. Leider war das lange herrliche Wetter am Sonntag ausgesprochen launenhaft. Morgens regnete es, dann klarte es wieder auf. Auf dem Weg nach Würzburg goss es wieder wie aus Kübeln, und mein Vater fragte sogar, ob ich denn wirklich laufen wolle? Dann klarte es wieder auf – doch fünf Minuten vor dem Start setzte plötzlich ein starker, kalter, windiger Schneeregen ein. Unangenehm nicht nur für die Läufer, sondern auch für die Zuschauer – darunter netterweise auch mein Vater und meine zwei jüngsten Schwestern. Am Start traf ich unvermutet auf Philipp und wechselte mit ihm ein paar Worte, dann ging es auch schon los – wobei wir mit Handzeichen losgeschickt wurden, während die offizielle Startpistole erst ein paar Sekunden nach dem Start knallte. Sprinter werden schon zurückgepfiffen, wenn sie eine Hundertstelsekunde zu früh aus dem Startblock schießen, bei einem 10km-Lauf muss man das wohl nicht so genau nehmen. Und ohnehin: wie sollte man die einmal losgelassene Meute noch stoppen? So ging es denn durch den ekelhaften, kalten Schneeregen – der aber nur über die ersten 1-2 km anhielt. Seltsamerweise war mein erster km trotzdem mit 3:06 der mit Abstand schnellste. Die ersten km lief ich in einer Gruppe mit, die sich aber sukzessive auflöste. 5km in 16:24 – da hatte ich mir schon deutlich mehr erhofft! Das schaffe ich fast schon im Training - wo schon 10km auf der Bahn in 33:25 zu Buche standen! Aber ich hatte ja schon bei in den vergangenen Wochen gesehen, dass die Form nicht ganz zu stimmen scheint... Die zweite Hälfte war denn auch noch ein bisschen langsamer, wobei ich immerhin noch die drittplatzierte Frau überholen konnte. Bei 33:15 blieb die Uhr im Ziel stehen – und erst dort merkte ich, dass Philipp sich auf der Zielgeraden noch angeschlichen und mich fast noch überholt hatte. Diesmal hatte ich knapp die Nase vorn! Was besonders wichtig war, da ich mir nur damit auch die Platzierung als bester Unterfranke gesichert habe (15. insgesamt). 

Somit habe ich nun meine Frühjahrsschwerpunkte hinter mir. Zu Buche stehen ein 13. Platz bei der bayerischen Halbmarathon-Meisterschaft (1:14:15), ein Sieg in Schweinfurt bei der unterfränkischen Meisterschaft (1:13:04) und der heutige 15. Platz. Mit den Zeiten bin ich eindeutig nicht zufrieden, aber insgesamt, und schon mit etwas Distanz betrachtet, waren es doch schöne Lauferlebnisse. Nun richtet sich mein Blick schon auf den Herbstmarathon, wobei der Weg dorthin noch viele hundert km lang ist...