Tiergartenlauf Nürnberg -02.06.2017-

Tiergartenlauf in Nürnberg, 02.06.2017   

 

Ähnlich wie beim Bamberger Weltkulturerbelauf musste man sich auch in Nürnberg letztes Jahr bei der Anmeldung ran halten. Schnell waren alle Startplätze vergeben, trotzdem konnten wir zwei Plätze ergattern. Einmal für Frank die 10km und für mich die 6,6km. Gelaufen wird auf einer 3,3km langen Runde durch den Tiergarten. Die beiden Hauptläufe (6,6 und 10km) werden gleichzeitig gestartet und so laufe ich zwei Runden und Frank drei.

 

Vor dem Start ist noch ein wenig Zeit den Zoo zu erkunden. Jeder Läufer darf eine Begleitperson mitbringen mit der er ab 16 Uhr kostenlos in den Zoo darf. Aber ab 17 Uhr dürfen sowieso alle Interessierten umsonst in den Zoo.

 

Wir versuchen als erstes die Strecke zu erkunden. Zwar sind schon einige Absperrungen zu erkennen, trotzdem geraten wir auf Abwege und entdecken so die Absperrungen im „blauen Salon“ quer durch die Becken der Manatees, Delphine und Seehunde. Wir freuen uns schon auf diesen Abschnitt, erfahren aber noch vor unserem Start, dass hier nur die Kinderläufe entlang führen. Die Runde für die Erwachsenen entpuppt sich als anspruchsvoll. Es wird sehr hügelig werden. Die Ausschreibung weist 66 Meter Höhenunterschied je Runde aus.

 

Um 19 Uhr erfolgt dann pünktlich der Start. Frank steht ganz vorne im Startblock und möchte alles geben. Ich ordne mich ziemlich hinten ein leider ohne TG Kitzingen Trikot aber immerhin in rot. Da ich noch einen kleinen Mitläufer mit mir zu tragen habe, passt das TGK Trikot leider nicht mehr so ganz und deswegen soll ich auch nicht rennen. Aber gehen ist erlaubt und so bin ich heute nur Walker mit der Hoffnung nicht Allerletzte zu werden.

 

Im Tierpark hat das auch seine Vorteile, man hat mehr Zeit sich die Tiere rechts und links am Wegesrand anzuschauen, im Gegensatz zu den schnellen Läufern die mit sich und ihrer Zeit beschäftigt sind.

 

So gerät kurz nach dem Start links in ihrem Gehege die Affenbande in Aufruhr. Sind sie irritiert wegen den 500 Menschen die da an ihrem Gehege vorbei rennen oder sind es doch nur Streitigkeiten untereinander?

 

Schnell hat sich das Läuferfeld von mir entfernt, trotzdem bin ich nicht Letzte. Die ein oder andere Dame konnte ich noch hinter mir halten und so versuche ich schnellen Schrittes das Besenfahrrad in ausreichender Distanz zu halten.

 

Bald kommen die ersten Hügel die ganz schön steil sind. Sowohl nach oben wie auch nach unten. An der Strecke stehen immer wieder Zuschauer die fleißig anfeuern ebenso die zahlreichen Streckenposten. Zwar führt unser Weg nicht durch die Delphinlagune aber wir laufen durch einen Tunnel: links Pinguine, rechts ein paar Seehunde und oben wartet dann schon ein Eisbär der gelangweilt auf die Strecke blickt. Ein paar Kurven weiter liegen die Geparden faul auf der Wiese und scheinen ebenso zu beobachten was heute so alles an ihnen vorbei rennt. Irgendwo in dieser Gegend überrundet mich dann auch schon der erste Läufer. Er jagt das Führungsfahrrad ganz schön vor sich her, besonders bergauf muss der Radfahrer sich mächtig ins Zeug legen.

 

Ab jetzt bin ich vorgewarnt und bereit mit meinem kleinen Fotoaparat ein Foto von meinem vorbeieilenden Ehemann zu machen. Aber es dauert eine Weile bis die nächsten Läufer überrunden. Als dann endlich Frank kommt macht er eigentlich einen ganz lockeren Eindruck allerdings nicht so wirklich im Wettkampfmodus. Er klagt mir auch gleich sein Leid schon beim ersten Hügel hat er gemerkt die Form ist nicht da und er hat schon die ein oder andere Gehpause eingelegt. Bergauf versteht sich. Also mache ich mein Foto und setze meine „Dauergehpause“ fort. Kurz vor Ende der ersten Runde, bei den Raubtieren, gibt es endlich was zu trinken.

 

Ich überlege ob ich die zweite Runde wirklich laufen soll oder einfach abbreche und schon nach der Ersten ins Ziel abbiege. Aber mein Ehrgeiz mir die Medaille mit dem diesjähren Lauf-Patentier, der Giraffe, ehrlich zu verdienen ist dann doch größer und ich biege in Runde 2 ab. Kurz darauf legt mir ein älterer Herr die Hand auf die Schulter und spricht mich an: „Du bist doch die Martina aus Himmelstadt.“ Er erwähnte noch Frank und sagte etwas wie, er ist von Thüngersheim. Ich soll ruhig weiter gehen und lieber Vorsicht walten lassen. Auf diese kurze Begleitung war ich nicht gefasst, fand es aber sehr nett. Frank erklärte mir dann es war der 70-jährige Reinhard Leibold, ein ehemaliger deutscher Spitzenläufer.

 

In meiner zweiten Runde bin ich nicht mehr so einsam unterwegs, das mittlere und hintere Läuferfeld kommt nun geballt. Kurz nach der Getränkestation kommt mir dann auch schon Frank entgegen, bewaffnet mit seinem Fotoaparat. Er hat sich bei dem ein oder anderen Zuschauer durchgefragt ob die Schwangere schon zum zweiten mal vorbei gekommen ist. Die waren sich sicher sie ist nur einmal vorbeigekommen. Nun macht er Fotos von mir und den anderen Läufern bis ins Ziel.

 

Kurz vor dem Ziel lege ich noch einen klitzekleinen Endspurt ein und komme ein wenig ins Laufen. Bei so vielen Zuschauern fällt das Gehen dann doch zu schwer. Nach fast 70 Minuten bin ich froh es geschafft zu haben. Und die Ergebnisliste zeigt ich bin nicht Letzte geworden, 2 Damen waren noch hinter mir. Nicht viel aber immerhin. Frank war schon nach 44 Minuten als 18. im Ziel und nicht zufrieden mit seiner Leistung. Also haben wir beide ein bißchen, oder ganz viel, Luft nach oben um im nächsten Jahr unsere Zeit zu verbessern.

 

Ergebnisse: https://www.zeitgemaess.info/event.php?ACCESSCODE=201706021

Fotos und Video: www.fourruns.de ner

 

von Martina Schwehla