Sixtus-Lauf Schliersee -07.05.2016-

Sixtus-Lauf: Traumhafte Strecke mit tückischen Hügeln

von Harald Weiglein

Der Sixtus-Lauf Schliersee am 7. Mai 2016 lockte mich und insgesamt rund 850 Läufer und Walker. Es ist die größte Laufveranstaltung in der oberbayerischen Alpenregion bzw. im Schlierach-/Leitzachtal. Der Schlierseelauf hat eine der schönsten Streckenführungen, da es hier u.a. durch das Freileichtmuseum (Bauernhofdorf) von Skilegende Markus Wasmeier, Doppel-Olympiasieger und Weltmeiser, geht.  

Auf drei unterschiedlichen Strecken, 7,5 km, auf der 10 km oder beim Halbmarathon, geht es meist auf Forst- und Fahrradwegen durch eine Traumlandschaft. Der One-Way-Trailrun-Halbmarathon mit seinem anspruchsvollen Höhenprofil ist dabei die Königsdisziplin. Für Trailrunner und Walker ist er das "Nonplusultra". Für die kürzeren Strecken gibt es sogar eine Team und Familienwertung, sowie für Kinder  der Zwergerl-Lauf auf einem 500 m langen Rundkurs. 

Bereits am Vortag angereist und ein bis Sonntag verlängertes Urlaubswochenende mit einem tollen Landschaftslauf. Was will man mehr. Die Wetteraussichten sind phantastisch - hoffentlich wird es nicht zu warm.

Der Start sollte um 14:00 Uhr erfolgen. Ein Stromausfall in Schliersee und Umgebung legte so ziemlich alles lahm und brachte die Organisatoren sichtlich ins Schwitzen. Schnell wurden Aggregate angeliefert, um keine größeren Verzögerungen aufkommen zu lassen. Während die Verantwortlichen ackerten, ließen sich die Läufer davon nicht stören. Lediglich das fehlende Licht auf den Toiletten sorgte für ein wenig Unruhe.

Fast pünktlich um 14 Uhr läuteten an der Vitalwelt Schliersee die Kuhglocken – das Startsignal zum fünften Sixtus-Lauf. Das Wetter hätte nicht besser sein können - strahlender Sonnenschein - für mich war es aber bei ca. 26 Grad deutlich zu warm. Los ging es in Schliersee, entlang dem Ostufer auf der Bundesstraße, die eigens für den Straßenverkehr kurzzeitig gesperrt wurde. Hier ging ich schon viel zu schnell an und bereits nach 4 km musste ich einsehen, dass ich "überpacte" und ich das noch bitter büßen würde. Leider sollte ich recht behalten.

Vorbei an Markus Wasmeiers Freilichtmuseum kam die erste Steigung. Oh je, das wird wohl nichts ... Diese schon etwas mühsam überwunden, ging es weiter, ständig auf und ab ins Filzenmoos und den Moorrundweg Richtung Aurach. Im Moor hat sich doch ganz schön die Wärme gestaut. Gott sei Dank kam eine Wasserstelle, bei der man auf dem Rückweg nochmals vorbei kam. Zwischendurch mit einigen Mitläufern unterhalten, versuchte ich doch einen konstanten Schnitt zu laufen und mich an anderen dranzuhängen. Eine weitere Steigung bei km 13 ließ mich doch zurückfallen. Nun waren wir wieder am südlichen Teil des Schliersees angelangt und entlang der Westseite ging es nun Richtung Schliersee mit Ziel Vitalwelt zurück. Die Strecke lag im nachmittäglichen Schatten und ich kämpfte mich nun weiter. Zahlreiche Spaziergänger und Radfahrer mussten hier leider umlaufen bzw. durch Rufe aufmerksam gemacht werden, dass auch Läufer unterwegs sind.

Noch gute drei km bis ins Ziel, das sollte ich doch noch schaffen. Aber es sollte nochmals ziemlich hart (nein "härder") werden. Bei km 18 erneut eine knackige Steigung - das darf doch nicht wahr sein. Ich schaffe es nicht mehr hochzulaufen, sondern muss gehen. Diese überwunden versuche ich wieder anzulaufen. Auf dem letzten km feuern mich Rennradfahrer an. Ich bin ganz schön ausgepowert, beiße die Zähne zusammen und laufe mit einer Zeit von 1:46:14 Std. ins Ziel ein (meine leider bislang schlechteste HM Zeit - das war wohl nix). Von 210 Teilnehmern erreiche ich Platz 38 und in meiner Altersklasse den dritten Platz.

Fazit: beim nächsten Mal klappt es besser! Ein wirklich wunderschöner Landschaftslauf den ich euch empfehlen kann.

Hier ein Überblick über die erstplatzierten beim diesjährigen Sixtus-Lauf

21 km Halbmarathon Damen
1. Platz: Katja Kronschnabl, 01:38:42
2. Platz: Ulya Appel, 01:42:15
3. Platz: Stephanie Burger, 01:43:54

21 km Halbmarathon Herren
1. Platz: Sebastian Hallmann, 01:14:14
2. Platz: Thomas Gerischer, 01:25:40
3. Platz: Modibo Doumbia, 01:25:47

Die Temperaturen wären für Bestzeiten optimal gewesen – gäbe es da nicht die heimtückischen Höhenmeter auf der Strecke. Sebastian Hallmann (39) aus Freising , mehrfacher Deutscher Crossmeister, siegte mit über zehn Minuten Vorsprung auf der 21-Kilometer-Strecke. „Die Landschaft ist traumhaft, aber der Sixtus-Lauf ist nicht geeignet, um neue Bestzeiten zu schaffen“, erklärte er nach dem Zieleinlauf. Von der Lage der Strecke waren viele Landkreis-Sportler überzeugt. Die Halbmarathon-Siegerin war eine Schlierseerin, der Lauf war für Katja Kronschnabl also ein Heimspiel. „Die Bedingungen waren optimal“, erklärte die 45-jährige Läuferin und Triathletin. Ein besonderer Moment war für sie, als bei Aurach die Läufer der 10-Kilometer-Strecke mit denen des Halbmarathons zusammentrafen.

(Quelle: Pressebericht Münchner Merkur)