Saaletal Marathon -28.04.2015-

von Tobias Schneider

Wer rastet, der rostet. Was hinter diesem Spruch sich doch wahres verbirgt, musste ich am Samstag in Ramsthal leidvoll miterleben. Obwohl noch am Sonntag in Bad Windsheim beim Halbmarathon mit sehr guter Zeit unterwegs, war ich unter der Woche zum Rasten verurteilt und damit auch zum Einrosten. Am Samstag auf der Fahrt nach Ramsthal dann immer wieder die Frage an mich selbst, ob ich überhaupt starten sollte, um nichts zu riskieren. Immerhin steht bald ein Marathon auf dem Programm. Auf der anderen Seite hatte ich mich so auf den Lauf gefreut und dann war ja auch noch die Aussicht auf den Mannschaftstitel bei der Unterfränkischen Meisterschaft. Also bin ich doch gestartet, zunächst mit den Worten von Sebastian, dass auch ein 1:25:00 reichen würde.

Doch was ein Startschuss aus einem Sportler macht, konnte ich dann wieder bei mir sehen. Mit der ersten Gruppe los und in den langen Berg hinein, der nach 3 km erklommen ist. Während die anderen den nächsten Gang finden konnten, stotterte mein Motor gehörig. Wohl etwas zu sehr am Gas gedreht, ich musste erst einmal eine für den Tag ordentliche Drehzahl finden. Erst bei Kilometer 9 sah ich ein, dass es heute eine recht niedrige Drehzahl sein musste, aber da war im Prinzip schon alles zu spät. Im weiteren Verlauf, wo es doch wieder einige Male kurz steil bergauf ging, wurde ich immer langsamer, der Motor wurde vorher einfach zu hoch getrieben. Den einen oder anderen musste ich ab da dann passieren lassen. Aber da lief ich schon mein ganz eigenes, einsames Rennen. Immer wieder mit mir kämpfend nicht anzuhalten, denn danach war mir öfter zumute. Doch das würde die Leidenszeit nur in die Länge treiben und es war ja eine 1:25:00, die mir zwar durch den Kopf schwirrte, aber irgendwie herzlich egal war.

So gingen die Kilometer langsam, viel zu langsam, ins Land. Entlang der schönen Saale, konnte man am Horizont die weit enteilten Läufer sehen, bis endlich Euerdorf erreicht war. Noch immer 6 bis 7 Kilometer. Ich hoffte diese nur möglichst schnell und möglichst schmerzarm hinter mich zu bringen. Vorne weit und breit keiner zu sehen und hinter mir einer, der mich bis zum Ziel noch überholen wollte. Doch der lief erst einen Kilometer vor dem Ziel auf mich auf. Eigentlich wollte ich nur noch ins Ziel und die letzten Meter genießen, doch das Tempo war noch einigermaßen erträglich, so dass wir zusammen etwas schneller wurden. Und dann endlich das Ziel und die Gewissheit, wer rastet, der rostet. Und wenig später dann noch die Nachricht, dass es für die Mannschaft gereicht hatte.

Ich hoffe nur, dass in gut 4 Wochen sich dieser Tag nicht wiederholt und die Form von der Vorwoche sich einstellt. Denn dann wird der Marathon laufen, wenn nicht wird es wieder ein Probe des Willens.

Die Ergenisse---> http://saaletal.r.mikatiming.de/2015/

Fotos von Frank Schwehla---> http://www.fourrunners.de/

Fotos von Foto-Team-Müller---> https://www.foto-team-mueller.de/

Bericht der MainPost---> http://www.mainpost.de/sport/Kitzingen-Mannschaftssieg-der-TG-Kitzingen;...

Die Ergebnisse unserer Läufer:

Unterfänkische Meisterschaft:             1. Platz Mannschaft Apfelbacher, Rink, Schneider

Unterfränkische Meisterschaft AK60:  3. Platz Willi Winkler

10km Lauf.                                          2 Platz gesamt Peter Landwehr

10km Lauf AK40:                                2. Platz Martina Simnacher