Protest gegen 1 Euro Laufgebühr

German Road Races (GRR) e.V.
Presse/ Öffentlichkeitsarbeit:
Wilfried Raatz
eMail: Wilfried.Raatz@wus-media.de

Presse-Information Nr. 48:

Starke Verärgerung in der deutschen Laufszene über die DLV-Laufmaut
GRR-Vorsitzender Horst Milde befürchtet Auswirkungen in und für die gesamte
Laufszene – Ab 1. Januar 2016 fordert der Deutsche Leichtathletik-Verband von
jedem Laufveranstalter für jeden Finisher 1 Euro Gebühr.


Zu einer starken Verärgerung und Verbitterung unter den deutschen
Laufveranstaltern hat die Haltung des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV)
geführt, an der Einführung der ab 1. Januar 2016 beschlossenen Laufmaut von 1
Euro pro Finisher bei allen Laufwettbewerben festzuhalten. Horst Milde, der
Vorsitzende von German Road Races e.V. (GRR), spürt nach der starren Haltung
der Leichtathletik-Funktionäre einen „Protestaufschrei“ vor allem unter den mittleren
und kleinen Laufveranstaltern, die ihre zum Teil Jahrzehnte lange Aufbauarbeit
zerstört sehen und die getroffene Entscheidung als einen Affront gegen die vor allem
ehrenamtlich arbeitenden Organisatoren in den Vereinen und Lauftreffs. „Das wird
Auswirkungen auf die gesamte Laufszene haben“, befürchtet Milde, „die Haltung des
DLV-Präsidiums und des DLV-Verbandsrates ist nicht nachvollziehbar. Das wird
weitreichende Konsequenzen in und für die Laufszene haben!“


In der vom DLV am Rande der Deutschen Hallenmeisterschaften in Karlsruhe
herausgegebenen Pressemitteilung wird der Protest der Laufveranstalter
offensichtlich heruntergespielt. „Es wird dabei von ‚einigen Veranstaltern’
gesprochen, mit deren Kritik sich der DLV in der Sitzung auseinandergesetzt habe.
Dies ist eindeutig falsch, denn viele Veranstalter haben sich öffentlich in den Medien,
aber auch in Protestschreiben an ihre Landesverbände gegen die Laufmaut
ausgesprochen“, so Horst Milde, der in den 70er Jahren den Berlin-Marathon initiierte
und in den Folgejahren zu einer weltweit führenden Veranstaltung entwickelte.
„Wenn dies nun auf einige wenige Veranstalter herunter gebrochen wird, dann ist
dies ein fahrlässiger Umgang mit der inzwischen massiven Kritik. Beim DLV muss
man vorsichtig sein, dass sich diese Kritik nicht zu einem Flächenbrand ausweitet
und in eine allgemeine Verweigerungshaltung gegenüber dem DLV umschlägt!
German Road Races wird sich nun zusammen mit weiteren großen Laufveranstaltern
über gemeinsame Aktivitäten gegenüber dem Verband abstimmen!“


Die Interessensvertretung der deutschen Läufe hatte in einem Gespräch beim
Deutschen Leichtathletik-Verband in Darmstadt, aber auch in Schreiben an die
Präsidenten der Landesverbände und die Mitglieder des Verbandsrates auf die
starke Verärgerung der zumeist ehrenamtlichen Veranstalter und Vereine
hingewiesen, die nicht willens seien, sich „dem Diktat des DLV“ zu beugen. GRR
hatte es allerdings auch nicht versäumt, sowohl Vorschläge für die bei einer
bundesweiten Vereinheitlichung der Gebührenordnung zu erwartenden
Mehreinnahmen als auch Vorschläge zur Differenzierung und Reduzierung der
Gebühren vor allem für kleine Veranstaltungen zu unterbreiten.


„Es kann nicht im Sinne der Leichtathletik und des Laufsports sein, wenn zahlreiche
Veranstalter den DLV verlassen, sich entweder anderen Verbänden anschließen,
ihren Lauf nicht mehr anmelden - oder sogar einen eigenen Laufsportverband
gründen“, argumentiert Horst Milde als Vorsitzender von German Road Races weiter.
„Alle diese Szenarien sind denkbar, wenn der DLV nicht bereit ist, auf die Basis,
sprich die Veranstalter, zuzugehen, die sich seit Jahrzehnten aufopferungsvoll für
den Laufsport einsetzen und sich durch diese Willkürmaßnahmen nun abkassiert
fühlen!“


German Road Races sieht die Existenz weniger bei den großen Laufveranstaltungen
gefährdet, sondern vielmehr bei den vielen mittelgroßen und kleinen
Veranstaltungen, für die eine Abgabe von 1 Euro Existenz bedrohend ist.
„In vielen
Gesprächen wurden wir immer wieder gefragt: Was tut der DLV eigentlich für uns
Veranstalter? Eine Antwort haben wir auch nicht darauf. Denn es gibt nur eine – und
diese heißt: Nichts! Vor allem ist es ernüchternd, wie realitätsfremd der DLV in seiner
Presseinformation Bereiche aufzählt, in die er investieren würde. Fakt ist vielmehr,
dass die Vereine für Leistungen wie zum Beispiel die Streckenvermessung selbst
bezahlen müssen! Wenn der DLV nun die Solidarität der Laufveranstalter in
Deutschland einfordert, das ist das schon mehr als unverschämt!“


Berlin, 25. Februar 2015


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