Oberelbe-Marathon -27.04.2014-

Achtung jetzt kommt ein Roman.

Wer noch nicht in Dresden war dem sei gesagt es lohnt sich einmal hier ein verlängertes Wochenende oder gar Urlaub zu verbringen und das nicht nur aus läuferischer Sicht.

Eingebettet im Oberelbe-Marathon finden neben dem eigentlichen Marathon ab Königstein noch der Lichtenauer Halbmarathon sowie der 10 km Schulz-Aktiv-Lauf statt. Die Strecken sind keine Rundstrecke sondern Punkt zu Punkt Läufe wobei der Halbmarathon und der 10 km Lauf jeweils eine Teilstrecke des Marathons ist. Ziel ist für alle das Heinz-Steyer-Stadion in Dresden.

Der Lichtenauer Halbmarathon startet in Pirna und verläuft auf dem Elbradweg entlang von Auen und Sehenswürdigkeiten von Dresden. So kann man, sofern man ein Auge dafür übrig hat und sich nicht so sehr auf sich und den Lauf konzentriert, das Pillnitzer-Schloss, die Hängebrücke Blaues Wunder, die Elbschlösser sowie die Altstadt von Dresden mit der Frauenkirche, dem Residenzschloss und der Semperoper bewundern. Der 10km  Schulz-Aktiv-Lauf beginnt unterhalb vom Blauen Wunder und macht erst eine 3km Schleife elbaufwärts bevor die LäuferINNEN  ebenfalls auf dem Elbradweg Richtung Dresden landen.

Beide Läufe starteten bereits um 9:10 Uhr und so heißt es zeitig aufzustehen um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Das Wetter war heiter bis wolkig und Temperaturen zwischen 15°C und 17°C gemeldet was praktisch Ideal-Bedingungen für den Tag bedeuteten.

10km Schulz-Aktiv-Lauf - am Start: Manuela

Viel zu früh lief  ich am Morgen von unserer Wohnung in Richtung Blaues Wunder, was an meiner sich minütlich steigenden Aufregung lag.- Eine so große Laufveranstaltung hatte ich bisher noch nie miterlebt.

Im April 2013 begann ich mit dem Lauf-10-Programm, welches die TGK auch in diesem Jahr wieder anbietet. Seitdem habe ich nur an einen 5km-Lauf teilgenommen. Meine Zeit vom Abschlusslauf hatte ich vor kurzen bei einem Test-Wettkampf um 14 Minuten auf 57:48 Minuten verbessern können. Zumindest diese Zeit wollte ich auch hier wieder erreichen. Wie schnell ich unterwegs sein werde bzw. in welchem Tempo ich den Lauf angehen soll konnte ich wirklich nur schlecht abschätzen.

Fürs Warmlaufen nutze ich den ersten Teil der Wettkampfstrecke. Die 3 km Schleife begann mit einem kurzen Steilstück, das dann in ein flaches, aber kurviges Streckenprofil übergeht. Die Läufer müssen Bordsteine, Pflastersteine und teils Straßenbahnschienen überqueren was bei mir starke Zweifel über das Erreichen meines angepeilten Tempos aufkommen lies. Ich beschloss die Sekunden, die mir hier verloren gehen würden, später auf dem eher flachen Elbradweg wieder aufzuholen…

Nach dem Startschuss aber lief ich einfach los und ehe ich mich versah war ich schon auf der Anhöhe und 2 Kurven weitergespurtet. Ich hatte mich von den schnelleren Läufern mitziehen lassen. Beim Blick auf die Uhr traf mich fast der Schlag – ich war viel zu schnell unterwegs! Aber: der Ehrgeiz packte mich und so lief ich einfach weiter.

Auf dem flacheren Stück des Elbradweges konnte ich einen gleichmäßigen Laufrhythmus finden. Das Tempo war noch immer für mich sehr hoch und trotzdem wurde ich noch von zahlreichen Teilnehmern überholt. Dann kam die Sonne durch und brannte aufs T-Shirt, was mehr als unangenehm war.  Mein Puls stieg, obwohl ich das Tempo konstant hielt, und zwar so hoch, dass ich das Tempo drosseln musste.

Bei KM 8 zog ich aber mein Tempo wieder an. Ich wollte versuchen noch ein paar Sekunden wettzumachen. Jetzt lag es an mir die Anderen zu überholen - war das Station und damit das Ziel nicht mehr weit. Es ging etwas von der Elbe weg bergauf in die Dresdner City. Das Stadion in Sichtweite zog sich dieses Stück aber und ich hoffte nun bald im Ziel zu sein

Ein Erlebnis der besonderen Art war für mich der Einlauf ins Station. Auf dem lockeren Boden zu laufen, begleitet vom Applaus und Anfeuerungsrufen der Zuschauer, fand ich richtig super! So kurz vor dem Ziel zog ich nochmals tempomäßig an - 54:19 Minuten!

Lichtenauer Halbmarathon - am Start: Jörg

Bereits um 7:30 Uhr machte ich mich auf zur S-Bahn-Station um die S2 Richtung Pirna zu besteigen. Was sich so einfach anhört stellte sich aufgrund von ca. 2400 StarterINNEN für den Halbmarathon, die alle nach Pirna wollten, als Herausforderung dar. Die S-Bahn glich eher einer Sardinenbüchse und das obwohl schon Sonderzüge eingesetzt wurden.

In Pirna angekommen waren noch ca. 1,5 km bis zum eigentlichen Start zurückzulegen. Dieser befindet sich im Industrie- und Gewerbepark  "An der Elbe". Hier war alles sehr gut organisiert. Es gab an die 30 WC’s, Getränkestände mit warmen Tee und Wasser sowie die Abgabe des Kleiderbeutels, den man später im Ziel wieder abholen konnte.

Nach einer kurzen Einlaufrunde und halbherzigen Dehnübungen ging es an den Start der in 2 Blöcken aufgeteilt war und nacheinander gestartet wurde. Ich war im 1. Block und sortierte mich in der Nähe des 1:30 Stunde Brems-/Zugläufers ein den ich als Bremser nutzen wollte um den Lauf nicht zu schnell zu starten. Die Renneinteilung ist bei einem Halbmarathon natürlich von besonderer Bedeutung. Kann man einen 5km Lauf noch fast mit Vollgas laufen und den 10km Lauf hart an der Grenze, so muss man sich beim Halbmarathon etwas zurücknehmen. Aus den vorhergehenden Trainingseinheiten hatte ich mir vorgenommen die ersten 10km im Pulsbereich von 80-85% der maximalen Herzfrequenz zu laufen und später auf bis zu 90% zu steigern um zum Schluss vielleicht doch noch ein paar Körner übrig zu haben. Wenn alles gut geht verhieß dies ein Tempo von ca. 4:25 min/km und einer Endzeit von 1:33:11 Stunde, was fast genau dem Ergebnis des Laufzeitprognose-Rechners, unter www.greif.de, auf Basis meiner letzten 5km und 10km-Läufe entspricht. Trainiert hatte ich nach einem 20 Wochen Trainingsplan für 1:35 Stunde den ich aber eher als Rahmenplan genutzt habe. Die Disziplin lässt noch zu wünschen übrig.

Der Start erfolgte pünktlich um 9:10 Uhr und ich konnte mich die ersten beiden Kilometer am Bremsläufer orientieren und den Puls genau im anvisierten Bereich halten. Das Tempo pendelte sich dann zwischen 4:20 und 4:25 min/km sehr konstant ein.  Der Puls war weiterhin im grünen Bereich und ich ließ mich auch nicht von, bis Kilometer 4, überholenden Läufern mitziehen sondern fing selber schon ab Kilometer 8 an Läufer zu überholen.

War es am Start noch leicht bedeckt so kam die Sonne immer mehr durch und die Temperatur stieg langsam aber sicher an, was mir nicht sonderlich behagte. Alle 5km gab es Verpflegungsstellen mit Wasser, ISO-Getränken und Cola sowie Bananenstücken. Es zeigte sich mal wieder, dass man das Trinken während des Laufens trainieren sollte und so gelang es mir immer nur kleine Schlucke Wasser zu trinken und jeweils einen Becher über meinem Kopf zu leeren. Samba-Gruppen und für die Strecke doch recht zahlreiche Zuschauer feuerten uns nach Kräften an und so flogen die Kilometer dahin.

Bis KM 18 ging meine Renntaktik genau auf. Ob es an der steigenden Temperatur, dem wenigen Trinken oder doch der langsam weichenden Kraft lag werde ich wohl nie erfahren, aber es wurde auf den letzten Kilometern merklich schwerer das Tempo und damit den Puls zu halten.  Durchhalten und eine gute Figur machen hieß es, denn Manuela steht bestimmt am Streckenrand um mich noch mal tatkräftig zu unterstützen. Kurz vor dem Stadion sah ich Sie dann auch und zog an Ihr vorbei ins Stadion ein, wo die letzten 300 Meter zu absolvieren waren. Glücklich im Ziel angekommen stoppte meine Uhr bei 1:32:18 Stunden und in meinem Gesicht machte sich ein kleines Lächeln breit.

War meine Zeit doch ein wenig vorhersehbar so glaubte ich meinen Ohren kaum als Manu mir breit grinsend Ihre Urkunde mit der Zeit von 54:19 Minuten präsentierte. Da war ich platt. Eine Steigerung gegenüber dem Vorbereitungslauf hatte ich erwartet aber direkt um 3:30 Minuten!  Ein richtiger Wettkampf ist doch was anderes. ;-)

Für alle Insider - Ich brauche einen Plan B.

Jetzt hieß es unseren Erfolg gemeinsam bei strahlendem Sonnenschein, kaltem Erdinger Alkoholfrei (endlich ein Alkoholfreies was man auch trinken kann) im Stadion zu feiern und die Atmosphäre zu genießen.

Doch wie heißt es so schön - Nach dem Lauf ist vor dem Lauf - und in unserem Fall ist das der MainCityRun Halbmarathon am 11.05.2014 in Schweinfurt.

Fazit:

Das Event Oberelbe-Marathon war, bis auf die überfüllte S-Bahn, vom Start bis zum Ziel perfekt organisiert. Gepäcktransport, Verpflegung am Start, auf der Strecke und im Ziel, sofort Urkundendruck, Massage, Wetter und Stimmung waren einfach TOP. So bleibt der OEM als Event in schöner Erinnerung und als Empfehlung für alle die eine schnelle Strecke suchen und ein sicherlich lohnendes Wochenende in Dresden verbringen möchten.

Weitere Infos unter http://www.oberelbe-marathon.de
Bilder gibt es auf http://picasaweb.google.com/LSV.Dresden/

 

Danke für Eure Geduld und viele Grüße

Manu und Jörg

 

Ergebnisse:

Platz m/w

Platz AK

Name

Lauf

AK

Nettozeit

63

12

Manuela Reichhard

Schulz Aktiv-10-km-Lauf

W45

00:54:19

115

13

Jörg Maaßen

Lichtenauer Halbmarathon

M45

01:32:17

 

 

Statistik:

Wettbewerb

Männer

Frauen

Gesamt

AOK Plus 3,7-km-Minimarathon

331

289

620

Lichtenauer Halbmarathon

1673

682

2355

Marathon

915

178

1093

Walking 7-km

17

96

113

Schulz Aktiv-10-km-Lauf

718

527

1245

SUMME

3654

1772

5426