Laufen im Doppelpack: KHSLauf+Hambach NightRun -07.+08.07.2017-

Laufen im Doppelpack: Krankenhauslauf 07.07.2017 und  8. Hambach-Night-Run am 08.07.2017

von Andrea, Anja, Gerhard und Olaf

Dieses Mal musste es ein Doppelpack sein! Kurzfristig hatten wir (Anja und Olaf) uns entschieden nicht nur den Hambach-Night-Run mitzumachen, sondern auch für den Krankenhauslauf zu melden. Schließlich sollte man die Läufe der näheren Umgebung auch mit einer Teilnahme unterstützen. Bei Andrea und Gerhard war es genau anders herum. Sie hatte für den KH-Lauf gemeldet und entschieden sich spontan für eine Teilnahme in Hambach.

Jeder TGk’ler kennt die Strecke des KH-Laufes, so gilt es über diese nicht viel zu berichten. Wir hatten uns zum Glück für die kleine Strecke entschieden, denn wie so oft war es sehr warm und zum Ende ist eine ordentliche Steigung zu bewältigen. Insgesamt ca. 90 Höhenmeter. Nachdem in den Vorjahren der Termin wegen Fußball EM verschoben oder gar wegen Hitze ganz ausfallen musste, war der Lauf dieses Jahr unter neuer Leitung von Philipp Zabel recht gut besucht. Auf der kurzen Strecke machten sich 208 Läufer auf den Weg, auf der Langstrecke auch noch einmal knapp 50 Leute.   

Der Lauf war gut organisiert, die Verpflegung und die Duschen passten und schlussendlich gab es sogar noch ein kleines Mitbringsel für die stärkste Vereinsgruppe. Unsere gelaufenen Zeiten waren ganz ordentlich. 

Nach dieser „lockeren“ Trainingseinheit am Krankenhausberg ging es dann am folgenden Tag in Richtung Hambach.

Gerhard und Andrea machten eine kurzen Stopp in Schweinfurt und nahmen uns gegen 20 Uhr mit dem Auto mit. Eine knappe Viertelstunde später waren wir auch schon in Hambach. Für den Lauf ist die Durchfahrtsstraße des Ortes gesperrt und eine Umleitung ausgeschildert, die auch am Sportplatz, dem Parkplatz und den Duschen vorbei führt. Das passte! Allerdings geht es da den Berg hinauf. Hier beschlich uns schon das erste Mal der Gedanke, ob es mit den Bergen vielleicht etwas auf sich haben konnte.

Der Start und die Anmeldung ist im Ortskern in der Nähe der Kirche. Hier war schon ordentlich was los, denn die Schülerläufe und kürzeren Strecken fanden schon ab 17 Uhr statt.

Andrea, Anja und Olaf hatten für die kurze Strecke (ca. 7,7 km) gemeldet, während Gerhard die Langstrecke (ca. 15,6 km) in Angriff nehmen wollte. Für die Läufer und Walker der Kurzstrecke ging es um 21:30 Uhr los. Es waren ca. 240 Läufer und 30 Walker die gemeldet hatten. Der Start klappte problemlos und kurz danach wartete auch schon die erste Steigung auf die Teilnehmer. Es ging aus dem Ort hinaus, über diverse Rad- und Feldwege und kleinere Hügel auf und ab nach Holzhausen. Im Ort wurde eine Schleife gelaufen und dann ging es auf ähnlich hügeligen Wegen zurück nach Hambach. Die am Vortag gelaufenen Höhenmeter machten sich hierbei deutlich bemerkbar, denn auch hier gab es ca. 80  davon. Am Ende waren wir froh ins Ziel zu kommen. Eine Stirnlampe brauchten wir während des Laufes allerdings nicht, denn es war noch ausreichend hell und die Wege ließen sich gut laufen. Aber jetzt zur Langstrecke und dem Bericht von Gerhard….

 

Bericht von Gerhard:

Oft wurde ich gefragt: Wo liegt denn Hambach? Also - rund 10 Kilometer oberhalb von Schweinfurt – B286 Richtung Bad Kissingen – nicht aus der Welt.

Da standen wir nun  und warteten auf das Startzeichen, zu einer Zeit in der man normal runterfährt und die Ruhe und Gemütlichkeit oder ein Weizenbier genießt. Heute war’s  anders; Puls hoch- statt runter.

An der gesperrten Hauptstraße, mitten im Dorf, fanden sich kurz vor 22 Uhr rund 140 Läufer für die Langstrecke (15,6km) ein. Kein Gedränge – alles ging gemütlich zu. Keiner wollte in die erste Reihe – wahrscheinlich wollten viele lieber aufs Sofa. Komisch - kaum einer hatte eine Stirnlampe dabei - trotz Nachtlauf!

Die Laufstrecke war im Vorfeld  auf Landkarten ausgehängt und war bei Tageslicht recht einfach: Von Hambach auf dem Radweg nach Pfändhausen, von dort nach Pfersdorf und über Holzhausen wieder zurück. Ortsnamen, die ich noch nie gehört hatte; Der Gedanke kam schon: was ist wenn ich mich in der Dunkelheit verlaufen würde? Hätte ich eine Chance jemals wieder zurückzufinden? ;-)

Pünktlich um 22.00 Uhr gings los. Vom Start weg war noch alles wie gewohnt. Man sah die Läuferschlange, und wusste wo die Sache hingeht, welche Position man hat und wie viele noch kommen. Als wir nach rund fünf Kilometern und einer stetigen Steigung das Dorf Pfändhausen erreichten, war es schon richtig Dunkel. Die Mitläufer verschwanden bald darauf im Nichts. Man erkannte nur noch Läufer mit heller Laufkleidung, aber auch nur in wenigen Meter Entfernung; alle Anderen waren verschwunden. Ab und zu mal ein Schatten den man erahnen konnte. Nachts sind alle Katzen grau und die Laufstrecke auch; anfangs hellgrau später dunkelgrau dann hellschwarz.

Der weitere Verlauf war ab jetzt mit Hütchen gekennzeichnet, die alle 40 – 50 Meter standen und leicht leuchteten. Zum Glück verlief die gesamte Strecke auf Radwegen oder betonierten Landwirtschaftswegen. Trotzdem tauchten immer wieder Steine, Unebenheiten oder gar Löcher auf, denen man ausweichen sollte. Gut wenn man einen Mitläufer hatte; noch besser, wenn dieser die Strecke auch noch kannte. Leider waren meine Mitläufer immer wieder schnell weg, mal nach hinten, mal nach vorne.

Still und einsam war es - nur die Hütchen zeigten den Weg. Kein Lebewesen mehr in der Flur, kein Fan - nichts. In der Dorfmitte von Holzhausen dann plötzlich ein Riesengeschreie. Fast die gesamte Dorfbevölkerung hatte sich dort versammelt und feuerten jeden vorbeihuschenden Läufer frenetisch an. Das tat gut.

Weiter ging es auf welligen Wegen Richtung Hambach. Plötzlich war Hambach wieder da und dann ging alles sehr schnell. Im grellen Scheinwerferlicht wurde man auf der Zielgeraden empfangen und bejubelt. Schnell ging es auch weiter. Die Sieger waren noch nicht ganz trocken, schon wurden sie geehrt. Da waren noch viele Läufer auf der Strecke. Verständlich: Kurz vor Mitternacht wollten die Helfer dann doch nach Hause gehen und das hat alles beschleunigt.

Die warmen Duschen(wirklich richtig warm!!)  waren im Sportheim, das man nach einem Kilometer Fußmarsch erreichte. So kam ich dann frisch geduscht kurz nach 24 Uhr auf dem Marktplatz an um in bewährter Manier was zu essen und zu trinken. Leider war zu dieser späten Stunde entsprechend nicht mehr viel los. Um 2.00 Uhr war ich dann -ohne Essen- im Bett; vom Lauf aufgekratzt konnte ich keinen Schlaf finden. Spätabends sollte man doch keine Wettkämpfe bestreiten. Puls runter - statt hoch.

Die Ergebnisse gibt es unter: http://my3.raceresult.com/68334/results?lang=de

Bericht der MainPost---> http://www.mainpost.de/sport/schweinfurt/Ziele-Fast-800-Starter-beim-Ham...