Sonntagsausflug...

Sonntagsausflug...

Lange schon geplant, ist am vorletzten Novembersonntag ein schöner Start-Ziel-Lauf von Kitzingen in den östlichen Landkreis endlich zustandegekommen. Es ging nach Mönchsondheim und darüber hinaus, zur Nierenmühle. Nachdem einige Interessenten leider kurzfristig noch absagen mussten, haben sich Monika, Andrea, Gerhard und ich, Peter, nachmittags um drei am Kitzinger Schwimmbad getroffen. Andrea übernahm es, das Rückkehrfahrzeug zur Ziellokation zu bringen und von dort der Gruppe entgegenzulaufen - wir drei übrigen machten uns bei strahlendem Sonnenschein und ideal kühlen Lauftemperaturen auf den Weg.

Die Strecke

Wir folgten auf der ersten Hälfte der Route eines der Trebniza-Vorbereitungsläufe: Hohenfeld/Felsenkeller, dann Michelfeld, das 'versunkene Dorf' Rügerrieth, bis Willanzheim. Während die Polengruppe im Frühjahr dann nach Süden über Seinsheim zum Bullenheimer Berg abbog ging's bei uns jetzt weiter am Breitbach entlang ostwärts. Ein stilles Wiesental, rechts alle paar hundert Meter eine halbversteckte Mühle, links wechseln sich Rebhänge mit alten Obsthainen ab. Es war ein samtiges Herbstlicht kurz vor Sonnenuntergang und wir trabten durch eine Bilderbuchlandschaft von fast surrealer Schönheit.

Nach Mönchsondheim wurde es dann allerdings doch ziemlich knapp und wir erreichten das Ziel quasi mit dem Ende der Dämmerung.

Und so gab's zum Abschluss auch noch ein Hänsel-und-Gretel-Gefühl: schnell dunkel wurd's - und kalt. Welch eine Verheißung von Schoppen, Brotzeit und warmer Gaststube, als dann endlich voraus die Lichter des Hex... - äh nein, der Nierenmühle auftauchten.

 

Der Lauf

Nun, 'am Limit' haben wir die 16,5 km nicht gerade absolviert. Vielmehr war es mit 8 km/h (7:30) etwas, das in der Kitschparolensprache von Fremdenverkehrsämtern als 'Genusslauf' firmiert. Um so mehr kam dies allerdings der Kommunikation zugute. So fanden wir etwa in intensiven Vergleichen heraus, wie fundamental sich die Themen von reinen Frauengruppen ("was zieht man an?", "was isst man vor, nach, zwischen den Läufen?", "wie sieht das optimale Trainingsprogramm aus?") von denen der Männer unterscheiden ( "wird einem beim Segelfliegen übel?", "ist es Sexismus festzustellen, dass die weiblichen Mitglieder von Laufgruppen über Durchschnitt gut aussehen?"). Und da waren wir erst in Michelfeld...

Auffällig war an den kurzen Straßenabschnitten (Michelfeld, Ortsdurchfahrt Willanzheim) ein überbordender Verkehr - Heerscharen, die am Sonntagnachmittag von A nach B wollen. In deutlichem Kontrast dazu trafen wir auf den übrigen Strecken kaum eine Menschenseele, auf 16 km vielleicht zwei, drei Spaziergänger und ebensoviele Radfahrer.

Nach Mönchsondheim stellte sich Gerhard der Aufgabe, unsere langsam schwächelnde ("dunkel war's, und kalt", s.o.) kleine Gruppe aufzumuntern. Allerdings verweigerten wir ihm nach dem dritten unhaltbaren Zielversprechen "die paar hundert Meter noch - bei der Baumgruppe/Kurve/Bachbrücke da vorne sind wir am Ziel, ganz sicher!" endgültig das Motivatorzertifikat.

In der Mühlenwirtschaft erwarteten uns dann schon Andrea und Olaf, der auch gleich großzügig sein gigantisches halbmeterlanges Schmalzbrot mit uns teilte. Spannend wurde noch einmal der Klamottenwechsel: Gerhard und ich absolvierten noch einmal eine Zitterrunde am Auto während Moni das artistische Kunststück vollbrachte sich in der Wirtschaft auf einer Ballustrade hinter einem alten Mühlensieb in Schale zu bringen.

Als Fazit zu einem schönen Sonntagnachmittag: sowohl die Strecke - unter Laufgesichtspunkten -, als auch die Nierenmühle als Ausflugsziel lohnen sich unbedingt!