Nigel Barge Memorial Lauf in Glasgow

Im Rahmen des „Nigel Barge Memorial“-Laufes über 10 km habe ich heute in Glasgow mein Laufjahr 2015 eingeläutet. Abgesehen von einem kleinen Wettkampf im November war es für mich der erste Wettkampf seit Ende 2013.

Seit 1943 wird alljährlich ein 10-km-Rennen ausgetragen zu Ehren von Nigel Barge, einem schottischen Offizier und Läufer, der 1940 bei Dünkirchen fiel. Es scheint mir ein schönes und wertvolles Zeichen, dass ich als Deutscher an einem solchen Lauf teilnehmen und mich im sportlichen Wettkampf mit den Landsleuten von Nigel Barge messen kann, nach nunmehr, dem Herrn sei Dank, siebzigjährigem Frieden.

Im Vorfeld hatte ich mir eine niedrige 33er Zeit vorgenommen, was in den vorherigen Jahren immer für eine Top-3 Platzierung gereicht hätte. Mehr als eine Zwischenstation auf dem Weg zum Würzburg-Marathon sollte der Wettkampf aber nicht sein, weswegen ich auch das Training kaum heruntergefahren und noch zwei Tage vorher eine (lockere) 24er Runde abgespult hatte.

An den Start ging es bei etwas kühlen Temperaturen, aber was will man im schottischen Frühling auch erwarten? Wobei generell festgestellt werden muss, dass das Wetter hier deutlich angenehmer weniger regnerisch ist, als das Klischee glauben machen will.

Am Start waren rund 60 Läufer, deutlich weniger Teilnehmer als in vorigen Jahren – aber wie ich bald feststellen konnte, waren einige überaus flotte Konkurrenten mit von der Partie. Die im ersten Übermut übernommene Führung musste ich schon bald abgeben. Zwei, bald drei Konkurrenten zogen auf Nimmerwiedersehen davon. Den ersten km stoppte ich in glatten 3:00 – unsinnig schnell, und vermutlich spielte die Vermessung hier weniger eine Rolle als das mir momentan noch etwas fehlende Tempogefühl. Im Marathon kann ich mir solche Mätzchen nicht leisten... Nach zwei bis drei Kilometern fand ich meinen Rhythmus, auch wenn dieser etwas langsamer war als der von zwei weiteren Mitläufern, sodass ich die erste von zwei Runden nur auf Platz sechs abschloss. Vom vielen auf und ab und teils unebenen Wegen, oft nur auf Gehsteigen neben gut befahrenen Straßen, ließ ich mich nicht weiter stören. Im Laufe der zweiten Runde ging den beiden zwischenzeitlich vorbeigezogenen Konkurrenten etwas die Puste aus, während ich mich noch gut fühlte, sodass ich mich wieder auf Platz vier vorkämpfen konnte, während die ersten drei hoffnungslos enteilt waren. Im Schlussspurt rettete ich sogar noch die sub-33. Im Grunde wären meine 32:56 eine neue persönliche Bestleistung (um genau eine Sekunde!), aber das müsste natürlich auf einem richtig vermessenen (und dann hoffentlich auch ebenen) Kurs geschehen! So gehe ich davon aus, dass der Kurs wohl etwas kurz bemessen war.

Die Zeit war aber auf jeden Fall gut, und das Laufgefühl bestens. Platz vier war passabel, auch wenn der Holzmedallienplatz natürlich nie ganz befriedigend ist.

Insgesamt ein solider Saisoneinstieg und ein vielversprechender Zwischenstand auf dem Weg zum Würzburg-Marathon am 17. Mai!

Ich wünsche allerseits viele verletzungsfreie Trainingskilometer und erfolgreiche Frühjahrswettkämpfe!

 

Ergebnisse unter:

https://docs.google.com/spreadsheets/d/1uy4v9xrmqMolAYswwSj27e5o1uPhfNLqrxUORCeamb8/edit?pli=1#gid=0