Maincityrun in Schweinfurt -19.04.2015-

Ein Wettkampftag nach Wunsch - Beim Maincityrun in Schweinfurt habe ich über die Halbmarathondistanz in 1:12:41 einen Start-Ziel-Sieg hingelegt.

Bei strahlend blauem Himmel und perfekten zwölf Grad (gefühlt allerdings deutlich wärmer) ging es an den Start. Für diesen Formtest auf dem Weg zum Würzburg-Marathon in vier Wochen hatte ich eine sub-1:13 angepeilt – während die Platzierung schwieriger zu prognostizieren ist, da maßgeblich von der Stärke der Konkurrenz abhängend. Ein Top-3 Platz stand aber durchaus auf der Wunschliste.

Im Prinzip schon nach wenigen hundert Metern wurde aber klar, dass es ein einsames, ungefährdetes Rennen gegen die Uhr werden würde, da niemand mit meinem Anfangstempo mitging. Zugegebenermaßen war dieses etwas arg flott, wie ich beim Blick auf die Uhr nach 3km feststellen musste – 9:40! Für die Endzeit nicht ideal, da zu kraftzehrend, aber taktisch wohl vertretbar, da die Mitläufer so den ersten Platz schon früh abgeschrieben haben dürften.

Erfreulicher- und dankenswerterweise wurde ich heute von meinen Eltern und Geschwistern sowie Lauf- und Schachfreund Thomas angefeuert, an denen ich bei den anfänglichen Kurzrunden durch die Innenstadt, auch gleich zweimal vorbeilaufen konnte. Dann ging es auf Radwegen in den Landkreis, inzwischen allein auf weiter Flur mit den Führungsfahrrädern. Mein Tempo ließ nun etwa nach, blieb aber zunächst noch gut im geplanten Bereich um 3:20-3:25. Der 10km-Durchgang in 33:35 war auch dementsprechend noch sehr stark – oder, anders formuliert, schlichtweg zu schnell. Jedenfalls schien mir bald, auf den langen, schnurgraden Kilometern am Main entlang, schon ein Tempo um 3:30 ziemlich anstrengend, und es schlichen sich auch Kilometer nahe der 3:40 ein... Aber es gab ja glücklicherweise fast keine Zeugen dieser kleinen Schwächephase, von vereinzelten Spaziergängern abgesehen, denn von der Konkurrenz war inzwischen nichts mehr zu sehen.

Nach einigen Kilometern am Main ging es dann wieder Richtung Innenstadt – hier hätte ich wohl, rückblickend, die durchaus noch vorhandenen Reserven mobilisieren und zu einem verlängerten Endspurt anziehen sollen, anstatt mir auszurechnen, dass auch ein Halten des 3:30er Tempos für eine 1:12er Zeit reichen würde. Aber ohne Gegner im Nacken und bei doch schon müden Beinen ist das natürlich leichter gesagt als getan...

So lief ich, nun wieder in der Schweinfurter Innenstadt, nach 1:12:41 über die Ziellinie. Unter den vielen Zuschauern waren auch wieder meine mitgereisten Fans (Familie und Thomas), mit denen ich dann, bei einer Kugel Eis, die (leider unnötig lange) Zeit bis zur Siegerehrung verbringen konnte.

Meine heutige 1:12:41 bedeutet eine Steigerung meiner HM-Bestzeit um gut eineinhalb Minuten - wobei unter mehr Druck, mit stärkerer Konkurrenz (und vielleicht auch ein paar Kilo weniger auf den Rippen, ich bringe mehr auf die Waage als man vielleicht denken würde) sicher noch weiter Luft nach oben ist.

Aber für's erste bin ich zufrieden und sehe nun zuversichtlich dem Würzburg-Marathon entgegen – wobei die Götter ja bekanntlich vor den Erfolg den Schweiss gesetzt haben, und zwar nicht nur im Wettkampf, sondern auch und vor allem in der Vorbereitung!

In diesem Sinne frohes Training!

Johannes