Lissabon Halbmarathon -19.03.2017-

Bericht vom Lissabon Halbmarathon am Sonntag den 19.03.2017

von Anja und Olaf

Dieses Jahr war es wieder so weit,  Anja wollte einen Halbmarathon in einer nicht deutschen  Stadt laufen. Bereits im Herbst 2016 fiel deshalb die Wahl auf Lissabon, dessen Halbmarathon im  März stattfindet. Bis dahin war im Herbst auch genug Zeit zu trainieren. Leider konnte Olaf nicht teilnehmen und musste deshalb die Position des Betreuers übernehmen.  Natürlich sollte der Lauf mit einem kleinen Urlaub verbunden werden, damit man sich die Sehenswürdigkeiten Lissabons ansehen und genießen kann.

Am Morgen des 18.03. 2017 ging es dann los. Um 0:30 Uhr klingelte der Wecker und wir starteten in Mannheim und fuhren mit dem Auto in Richtung München, von wo aus der Flug  um 6:45 Uhr ging. Die Fahrt und der Flughafentransfer vom Parkplatz zum Airport klappten problemlos, so daß wir  pünktlich abhoben. Nach knapp 3 Stunden Flug landeten wir in Lissabon. Mit der Metro ging es zum Hotel, dass wir bereits vormittags erreichten. Es blieb somit am Samstag genügend Zeit einen Stadtbummel zu machen und nebenbei die  Startunterlagen abzuholen.  Aber wohl dem, der sich vorher informiert, wo die Startunterlagen ausgegeben werden!  Die Ausgabe fand nämlich  in einer ehemaligen Ausstellungshalle des EXPO-Geländes von 1998 statt und die zugehörige Metrostation ist nur 2 Haltepunkte von der Station am Airport entfernt. Wir waren also auf dem Weg zum Hotel dran vorbei gefahren. Da wir glücklicherweise  eine Tageskarte gelöst hatten, gab es keine Zusatzkosten.   Übrigens, die Nahverkehrsmittel sind in Lissabon insgesamt sehr preiswert.

Für die Läufer ist die Startnummer gleichzeitig auch die Fahrkarte am Tag des Halbmarathons, so dass nur Olaf am Sonntag  eine neue kaufen musste. Allerdings trennten sich am Hotel  die Wege, weil Anja in Richtung der Brücke „Ponte 25 de Abril“ musste, während Olaf sich auf den Weg in Richtung des Streckenwendepunktes im Hafengebiet machte.

Start des Halbmarathons ist auf der „Ponte 25 de Abril“, die normal nur von Kraftfahrzeugen oder der Bahn genutzt werden kann. Fußgänger können diese nicht passieren.  Sie wird jedes Jahr  zum HM gesperrt und ist ca. 3 km lang und erinnert in Farbe (rot) und Aussehen (Hängebrücke, Stahlkonstruktion) sehr an die „Golden-Gate-Bridge“  in San Franzisco. Sie überspannt den Fluß „Tejo“ und gestartet wird auf der südlichen Uferseite („Arialva“).  Der Tejo ist übrigens mit 1007 km der längste Fluß der iberischen Halbinsel.

Die Christusstatue „Santuário Nacional de Christo Rei“ im Rücken geht es dann nördlich in Richtung  Lissabon. Auf dem anderen Ufer angekommen läuft man eine Rechts-Linkskurve und dann in östlicher Richtung in den Hafen Lissabons bis zur Metrostation „Cais de Sodre“, wo sich bei km:7,8 ein Wendepunkt und eine Wasserstelle befinden.  Dann geht‘s die Straße zurück in westlicher Richtung ca. 12 km zum Stadtteil „Belém“.  Hierbei läuft man/frau am Denkmal „Padrao dos Descobrimentos“  vorbei auf den alten Wachturm  „Torre de Belém“ zu,  dem  nächsten Wendepunkt. Von dort geht es wieder östlich bis zum „Padrao“ zurück, wo man schließlich nach links abbiegt auf das Kloster  „Mosteiro dos Jerónimos“ zu, in dessen davor liegendem Park sich der Zieleinlauf befand.

Die Strecke ist super schnell, geht es doch eigentlich nur die Brücke herunter und flach am Ufer entlang. Das Wetter am Lauftag war sonnig und es ging fast kein ein Wind. Ideale Voraussetzungen für die Siegerzeit im HM mit nur 1:00:01 Std. ! Schnellster Teilnehmer war der Neuseeländer Jake Thomas Robertson.  Da wäre mancher Normalläufer froh, wenn er diese Zeit auf 10 km läuft.

Bei jeden Lauf überlegt man sich normalerweise vorher eine Strategie, für Anja hieß es dieses Mal jedoch nur: „mal sehen wie weit ich komme“ . Denn leider lief die Vorbereitung sehr schlecht und war mehrfach durch Verletzungen etc. unterbrochen.  Aus diesem Grund stand Olaf auch am ersten Wendepunkt, um zu sehen, wie gut es bei Anja geht und er wollte dann mit der Bahn weiter zum nächsten Wendepunkt- bzw.  Zieleinlauf fahren. Die Bedenken waren jedoch unbegründet, denn trotz des Trainingsrückstandes und der sommerlichen Temperaturen von 25°C biss sich Anja zum Ziel durch.

Auf der Strecke gab es ausreichend Wasserstellen, aber leider gab es nur bei km 18 Orangenstücke zum Energietanken.  Etwas mehr wäre bei den sommerlichen Temperaturen  angebracht gewesen. Im Zielbereich war es mit 25.000 Teilnehmern (ca. 10.000 beim HM und ca. 15.000 beim Mini-Marathon) sehr eng und man/frau wurde förmlich durchgeschoben. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel waren nach dem Lauf etwas vom Ansturm der Rückfahrwilligen nach Lissabon überfordert, so daß wir lieber noch einige Zeit in Belém blieben und die Sehenswürdigkeiten besichtigten.

Der Höhepunkt des Laufes ist sicherlich der Start und das Laufen auf der Brücke in Richtung Lissabon mit Aussicht auf die Stadt. Auch das Ende in Belém ist  schön. Der Weg durch den Hafen entlang des Tejo-Ufers in Richtung Belém ist jedoch sehr eintönig. Die Organisation ist gut und insgesamt hat der Lauf Spaß gemacht.

Fazit: Lissabon ist immer eine Reise wert und für uns schloss sich eine tolle Woche an.

Die Ergebnisse gibt es unter: http://www.maratonaclubedeportugal.com/corrida/edp-lisbon-half-marathon/...