Fackellauf Burghaslach -15.10.2016-

31. Fackellauf in Burghaslach am 15.10.2016

Mein Bericht beginnt mit einer Zeitreise an den Beginn der 80er Jahre.

Vor dem eigentlichen ersten offiziellen Straßen-Fackellauf, das muss 1986 gewesen sein, gab es die Veranstaltung schon mal zwei Jahre lang als Crosslauf über die Wiesen vor Burghaslach in Richtung Unterrimbach.

Das Besondere war, dass der Lauf abends stattfand und durch Fackeln ausgeleuchtet wurde. Es war der Vorläufer des heutigen Fackellaufs und wir nahmen als kleine Abordnung der Leichtathletik-Abteilung der TGK teil. Georg Will war damals unser Trainer und Abteilungsleiter und ich kann mich erinnern, dass mein alter Freund Jörg Ott  mangels Ausleuchtung wegen erloschener Fackeln in einem tiefen Graben verschwand und Gott sei Dank ohne Verletzung wieder rauskrabbelte. Damals hatten wir Schlafsäcke dabei und durften in der Sporthalle des TSV Burghaslach übernachten.

Durch solche sportlichen Abenteuer in unserer Jugend wurde die Begeisterung für Laufsport geweckt und sie hat sich bis heute gehalten. Wenn auch mit einigen Unterbrechungen im Trainingseifer.

Heute ist der Lauf ein reiner Straßenlauf über 7,9 km. Sieben Runden sind mit Hilfe von Straßenbeleuchtung, Feuerwehrscheinwerfern und insgesamt 300 Fackeln zu bewältigen. Das Profil ist flach, bis auf das Kopfsteinplaster im Start-/Zielbereich läuft man auf Asphalt.

Jetzt stehen wir hier wieder am Start, fast 35 Jahre später und ich fühle mich gar nicht so schlecht.

Carmen’s Motivation ist hauptsächlich die Aussicht auf eine Finisher-Schokolade von der örtlichen Schokoladenmanufaktur Momami, ich freue mich auf eine Bratwurst und ein Bier. Jeder hat so seine Methode, den Kalorienverlust nach dem Lauf wieder auszugleichen.

Mit uns auf den Startschuss warten unsere Laufkolleginnen Martina Schwehla und  Anita Beuschel sowie Werner Beuschel. Werner erzählt mir vor dem Start, dass er schon gute 25 mal in Burghaslach gelaufen ist, irgendwie hat er das die letzten Jahre deutlich konsequenter durchgezogen als ich.

Im Gegensatz zu meinem ersten Lauf im letzten Jahrtausend starte ich den Pulsmesser und die Stoppuhr am Handgelenk sowie meine Laufapp auf dem Handy. Wie haben wir das damals eigentlich gemacht?

Ich glaube wir sind einfach losgelaufen, unglaublich! Völlig unbeaufsichtigt ohne GPS!

Los geht’s, die Hatz beginnt. Sieben Runden liegen vor uns, am meisten Angst habe ich, mich bei der Rundenanzahl zu verzählen. Das wäre peinlich, aber meine elektronischen Assistenzsysteme sagen mir zuverlässig jeden gelaufenen Kilometer und die zugehörigen Werte an. Zum Glück passiert mir nicht das selbe Mißgeschick wie eine Woche vorher in Weimar, als sich ab Kilometer zwei unbeabsichtigt meine Motivationsmusik zugeschaltet hat.

Ich habe dann das Motörhead-Album komplett durchlaufen lassen (ohne Kopfhörer natürlich, die waren ja verboten, sondern über Lautsprecher damit alle was davon hatten). Heute bleibt aber alles ruhig.

Der Fackellauf läuft mittlerweile super, die erste Runde mit ein paar Drängeleien und Rempeleien ist überstanden und das Tempo pegelt sich ein. Beeindruckend ist die Tatsache dass man sehr bald, ich glaube ab Runde zwei, überrundet wird. Ich habe zu dem Zeitpunkt ein Tempo von 05:08 min/km, für mich völlig in Ordnung, aber was da an der Spitze abgeht ist Sprint!  Respekt, denke ich mir, hätte ich nach 1983 mal besser weiter trainiert.

Letztendlich kommen Carmen und ich ordentlich ins Ziel, wir sind zufrieden mit unseren Leistungen und haben ein gut organisiertes Lauferlebnis mit besonderer Atmosphäre genossen.

Bei der abschließenden Siegerehrung freuen wir uns mit Martina, Anita und Werner über die gelungene Veranstaltung und die Plätze 2 und 3 von Anita und Werner in ihren Altersklassen.

Vielleicht finden sich für nächstes Jahr wieder ein paar mehr Lauffreunde aus unserem Laufteam, die Veranstaltung hat es wirklich verdient und macht richtig Spaß.

Die Ergebnisse---> http://my2.raceresult.com/59160/results?lang=de