Burgbernheimer Berglauf -17.04.2016-

Zum neunten oder zehnten Mal habe ich am Burgbernheimer Corsslauf (Hauptlauf über 13,6km) teilgenommen, diesmal zusammen mit Georg Will und Oliver Bremer.

Es hat die ganze Zeit während des Laufes „irisch“ geregnet und ich habe auch gleich an Heinrich Böll und sein Irisches Tagebuch gedacht: „Diesen Regen schlechtes Wetter zu nennen, ist so unangemessen, wie es unnagemessen ist, den brennenden Sonnenschein schönes Wetter zu nennen“.  Also es war kein schlechtes Wetter und ich war sozusagen im Irlandurlaub.

Realistisch betrachtet war die Strecke natürlich mehr auf Oliver Bremer (Super Zeit, Oliver – 1:00:36h) und Georg Will (01:23:43h – Georg, das kann sich sehen lassen) zugeschnitten. Oliver ist eh ein Allrounder und er kam gut mit dieser Crossstrecke und mit den am Laufsonntag vorhandenen matschigen und weichen Wegen zurecht. Georg als alter Sportler, eh hochgebirgserfahren, kam dann mit seiner Erfahrung auch ewige Zeit vor mir ins Ziel (ich habe 1:48:59h gebraucht).

Die Strecke war nur an einer Stelle verändert zum letzten Jahr. In der Schlussrunde wurde der Bahnhof ausgelassen, stattdessen musste man zweimal über den Steg laufen der die Eisenbahnstrecke querte. Am Beginn und Ende des Steges war es etwas rutschig; da hat sich auch ein Mitläufer verletzt (er wurde verbunden). Man musste wirklich ziemlich aufpassen auf der Strecke.

Burgbernheim ist einfach ein abenteuerlicher, abwechslungsreicher und anstrengender Lauf. Es gibt sehr viele Steigungen (die berüchtigte „Frankenhöhemauer“ am Anfang oder den Schlussanstieg, den ich für mich „Ameisenhügel“ getauft habe) und auch eine Himmelfahrt (so heißt eine Steige wo ich nur hinaufkam, indem ich mich an einem Holzgeländer festhielt und mich sozusagen von Griff zu Griff hochhangelte – Himmelfahrt hatte ich mir anders vorgestellt). Dann sind noch die diversen Waldwege und auch Hohlwege zu erwähnen, wo man auch schon mal bei den vorhandenen Bodenverhältnissen nach einem kleinen Baumsetzling, einem Gestrüpp oder einem Baumstamm griff um Halt zu finden. Hoch ging es leichter als runter. Runter hätte ich mir am liebsten Skier gewünscht. Nicht zu verachten war auch das gut gewässerte Hochplateau;  also die Füße wurden gut gebadet an dem Tag.

Nach diversen Adrenalinschüben war ich dann froh im Ziel zu sein, ein alkoholfreies Hefeweizen in absoluter Rekordzeit zu trinken und dann gleich unter die Dusche zu kommen.

Nächstes Jahr werde ich wieder antreten, auf jeden Fall dann mit Trailschuhen und einer noch größeren Schildmütze. Hoffe, dass ich dann weniger rutsche und meine Zeit wieder etwas besser wird.

Hans-Jürgen Czech

 

Fortsetzung von Hans-Jürgen´s Bericht:
Im Gegensatz zu Hans-Jürgen bin ich erst zum zweiten Mal in Burgbernheim zum Crosslauf angetreten.
Waren von 2 Jahren die äußeren Bedingungen noch traumhaft gewesen, 2016 waren sie scheußlich. Wenn das Wetter in Irland tatsächlich so ist, weiß ich, wer nicht nach Irland in den Urlaub fährt.
Beim Lauf selbst waren auf der Strecke immer wieder selbskritische Äußerungen von gefrusteten Läufern zu hören. „Warum tue ich mir das an?“ „da muss man schon fertig mit der Welt sein“, bis zu „ein Lauf für Bekloppte“ waren zu vernehmen. Seit 1979 nehme ich an Laufwettbewerben teil, in dieser Zeit habe ich schon über 500 Wettkämpfe bestritten, Burgbernheim 2016 hat alles bis dahin getoppt.
Vor allem die Abwärtspassagen waren mit Vorsicht zu genießen. Wohl dem, der über spezielle Cross-Schuhe mit entsprechendem Profil verfügte.
All diese Handycaps schienen aber für Oliver Bremer an diesem Tag kein Problem zu sein, ist er doch Braveheart-Battle-Run erfahren. Er zeigte sich glänzend aufgelegt und belegte einen fantastischen 4. Platz in Gesamteinlauf, in der AK Männerhauptklasse belegte er Rang 1. Es beteiligten sich insgesamt 122 Läufer auf der 13,6 km langen Cross-Strecke.

Georg Will

Die Ergebnisse---> http://my3.raceresult.com/47941/results?lang=de#1_DA643B