Bottwartal Marathon - MZ Urmensch Ultra - wieder mal Platz 1!

Auch so wurde gelaufen!

Bericht von Sebastian Apfelbacher

Eigentlich war ich ja für den Marathon gemeldet, doch da ich vor drei Wochen beim Berlin Marathon erst 42 km Straßenlauf hatte und ich nicht schon wieder Straße laufen wollte, habe ich mich kurzfristig umgemeldet und zwar auf den Ultra 50 km mit 29 km abseits der Straße/Trail im ersten Streckenteil.

Der Herbst zeigte sich schon morgens von seiner sonnigsten Seite. Vorbereitet war ich nach Berlin mit 32/40/11 Wochenkilometer auch wieder bestens für einen Ultra, aber einen Versuch war es ja wert.
Um 6:30 Uhr gings mit Tom Klossek (Marathon), Frank Schwehla (HM) und seiner zukünftigen Frau: über die A81 Richtung Stuttgart, Abfahrt Steinheim. Nachdem wir die Startunterlagen bei dieser sehr gut organisierten Laufveranstaltung mit insgesamt mehr als 4.200 Startern sehr schnell erhalten hatten, blieb uns noch eine Stunde bis zu meinem Start um 9 Uhr.
2,5 km nach dem Start ging es kurz vor Kleinbottwar rechts ab, hoch Richtung Forsthof (ca. 150 HM Differenz), von dort über Trails, Schotter- und Waldwege zum Feuersee und vorbei an unzähligen Weinbergen zum Harzberg, dem höchsten Punkt der Strecke. Wir hatten uns bereits kurz nach dem Start zu einer 3 Gruppe gefunden, mit dabei der letzjährige 2te, Martin und Rüdiger. Am Aufstieg zum Harzberg mußte Martin abreißen lassen. Durch den Wald führte uns die Strecke dann zur Sinzenburg und als Wendemarke diente uns die Burg Lichtenberg, von der aus man den Blick über das ganze Tal hatte. Nach dem Abstieg von der Burg und dem nachfolgenden Aufsteig zum Segelflugplatz Völkleshofen haben meine beiden Mitläufer plötzlich die Position gewechselt. Martin war nun wieder auf Zwei, Rüdiger ließ abreißen. Die Strecke führte und nach knapp 730 HM Aufstieg nun langgezogen abwärts Richtung Gronau / Oberstenfeld. Dort stießen wir nach 29 km und 2:02 h (km-Schnitte zwischen 4:56 u. 3:40 min/km) auf die Original Halbmarathonstrecke.
Mittlerweile hatte uns die Hitze fest im Griff. Die Wasserstellen im Wald ausreichend, im weiteren Verlauf aber definitiv zu rar.
Ab km 29 waren die Marathonis auf der Strecke dabei, der HM wurde kurz nach unserem Passieren bei km 29 gestarte; folglich wurde die Strecke voll und unübersichtlich.
Ab km 32 ließ ich abreißen und Martin zog langsam davon. Sein Tempo war mir für meine Vorbereitung und die Hitze zu hoch. Ich wollte/mußte mein eigenes Tempo (um die 4:25 min/km) weiterlaufen. Dabei wurde ich von immer mehr Halbmarathonis eingesammelt. Aber egal. Ich fühlte mich etwas dehydriert, doch die Wasserstellen waren mit 6 - 7 km Abstand heute zu weit gesteckt. Unzähligen anderen erging es ähnlich, viele stiegen gar ganz aus, einige mußten sich im weiteren Streckenverlauf medizinisch behandeln lassen.
Der 2. Streckenteil lief über Oberstenfeld, Gronau, Schmidhausen, Oberstenfeld, Beilstein, (noch einmal) Oberstenfeld, Großbottwar, Kleinbottwar nach Steinheim
Bei km 47 in Kleinbottwar ereilte mich noch ein Schrecksekunde: Martin, der seit km 32 vor mir auf Platz 1 lag, wurde kreidebleich und wackelig auf den Beinen an den Streckenrand geführt. Im Ziel habe ich Ihn dann wieder getroffen - er mußte völlig entkräftet aufgeben, schade für ihn, Glück für mich: Unerwartet lag ich nun auf Platz 1 im Ultra und habe die letzten 3 km nochmal frisch motiviert eine Schippe draufgelegt. Dann im Ziel war im plötzlich wieder Zweiter! Was sollte das? Egal, im hab den Ultra sauber durchgelaufen. Zum Glück stellte sich heraus, dass eine Startnummer falsch zugeordnet wurde.

Yeah, das bedeutet Sieg beim MZ Urmensch Ultra 50k in 3:37:37.
Rüdiger folgte mir auf Platz 2 mit knapp 7 min Abstand.

Allgemein waren an diesem Tag die richtig guten Zeiten der ungewohnten Hitze geschuldet. So brauchte z.B. der Marathonsieger auf der recht flachen Strecke 2:52:11.

Danke an alle fleißigen Helfer an der Strecke, die Stimmungsnester in den Ortschaften im Bottwartal, das gesamte Orgateam vom Bottwartal Marathon, und Krombacher alkoholfrei, die mir den Start ermöglichten.

Ich kann die Laufveranstatlungen rund um den Bottwartal-Marathon allen empfehlen. Die Orga ist nahezu perfekt, und das bei weit über 4400 Startern. Die Anfahrt mit 140 km noch im Rahmen. Viele verschiedene Streckenlängen: Kinderrennen, 10 km, Halbmarathon, Staffelmarathon, Teammarathon, Marathon und Ultra. Nächster Termin:18. Oktober 2015

Bericht der MZ im SonderteilGesamtergebnisDurstig, und zwar richtig durstig!SiegerehrungTaktikbesprechung mit Tom KlossekKurz vor dem ZielEin Prost auf Krombacher alkoholfrei